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Österreichs Gesundheitssystem weltweit im Spitzenfeld

Die globale Corona-Krise ist auch eine Krise der Gesundheitssysteme. Gnadenlos offenbaren sich nun Bruchstellen, die sonst nicht so klar erkennbar waren. Dazu muss man nicht einmal in die USA schauen. Ein Blick nach Großbritannien reicht aus. Dort stieß schon vor der Corona-Krise das marode, unterfinanzierte System an seine Grenzen. Jetzt steht es kurz vor dem Kollaps.

Bei Intensivbetten auf Platz 2

In Österreich wird das ausgesprochen gute Gesundheitssystem gerade auf die Probe gestellt. Im internationalen Vergleich verfügt es aber beispielsweise über eine hohe Versorgungsdichte mit Intensivbetten in Krankenhäusern. Dies geht aus einem Vergleich der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) hervor. Demnach hat Österreich 28,9 Intensivbetten auf 100.000 EinwohnerInnen. Nur Deutschland hat mit 33,9 Intensivbetten pro 100.000 EinwohnerInnen mehr. Deutlich geringer sind die Kapazitäten in den gegenwärtig besonders stark von der Corona-Pandemie betroffenen Staaten Spanien (mit 9,7) und Italien (8,6).

Auch bei ÄrztInnen überdurchschnittlich

Auch gemessen als Anteil am Bruttoinlandsprodukt steht Österreich mit seinem Gesundheitssystem gut da. Gemeinsam mit Deutschland und Frankreich, die jeweils 11,2 Prozent als Anteil des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Gesundheit ausgeben, bildet Österreich mit 10,3 Prozent das Spitzenfeld. Auch bemerkenswert ist, dass Österreich sehr viele Ärztinnen beschäftigt: Auf tausend Personen kommen in Österreich 5,2 ÄrztInnen. Damit liegt Österreich deutlich über dem OECD-Schnitt von 3,5 ÄrztInnen pro tausend EinwohnerInnen.

Wer bei der Gesundheit spart, verliert

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass das österreichische Gesundheitssystem nach der Corona-Krise keinem Sparprogramm zum Opfer fällt. ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian betont das gerade jetzt umso mehr: „Nach der Krise ist es wichtig, diese Sparwellen zu stoppen und ein gutes Gesundheitssystem für alle zu gewährleisten.“ In den vergangenen Jahren hat sich der ÖGB immer wieder für den Erhalt des guten österreichischen Gesundheitssystems eingesetzt und erfolgreich gegen geplante Kürzungen gewehrt. „Jetzt gibt uns diese Krise Recht“, betont Katzian. „Jedes Intensivbett, das wir jetzt nicht hätten, würde uns dramatisch fehlen.“