Zum Hauptinhalt wechseln
gelmold - stock.adobe.com

Coronakrise verschärft Armut und soziale Ungleichheit

Die Corona-Pandemie hat die soziale Ungleichheit weiter verstärkt, das zeigt eine aktuelle Studie der österreichischen Armutskonferenz. Menschen, die bereits vor der Krise armutsgefährdet waren, wurden besonders hart getroffen. Die Einmalzahlungen der Bundesregierung sind da nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. „Es braucht nachhaltige Lösungen zur Finanzierung der Krise – an einer Millionärssteuer führt jetzt kein Weg vorbei, um rasch und effizient gegenzusteuern“, fordert GPA-djp-Vorsitzende Barbara Teiber.

Die soziale Krise

Nach wie vor sind über 400.000 Menschen in Österreich ohne Arbeit und stehen teilweise vor den Trümmern ihrer Existenz. „Die, die es schon immer schwer haben, haben es jetzt noch schwerer“, so auch Martin Schenk von der Armutskonferenz bei der Präsentation der Studie. Speziell die Anzahl der arbeitslosen Jugendlichen, Alleinerziehenden und Selbstständigen hat sich deutlich erhöht – die Anzahl der MindestsicherungsbezieherInnen ist drastisch angestiegen.

Das Homeschoolings hat vor allem Frauen zusätzlich belastet und traditionelle Geschlechterrollen weiter verfestigt. Psychische Probleme und häusliche Gewalt haben zugenommen – die Pandemie hat sich zu einer sozialen Krise entwickelt.

Die, die es schon immer schwer haben, haben es jetzt noch schwerer.

Martin Schenk, Armutskonferenz

Millionärssteuer statt Einmalzahlungen

Die Bundesregierung versucht mit Einmalzahlungen gegenzusteuern, um die sozialen Folgen der Krise abzufedern – das reicht nicht aus. Es braucht nachhaltige Maßnahmen im Kampf gegen die ansteigende Armut und soziale Ungleichheit.

Der ÖGB fordert daher arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für besonders von Arbeitslosigkeit betroffene Gruppen wie das Kurzarbeitsmodell und Arbeitsstiftungen, gleichzeitig eine Erhöhung der Sozialleistungen wie des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent und einen flächendeckenden Ausbau leistbarer Kinderbetreuungsangebote, um auch für Frauen Vollzeitarbeit zu ermöglichen.

Es braucht jetzt die Einführung der Millionärsteuer, damit sich die soziale Ungleichheit nicht verfestigt.

Barbara Teiber, GPA-djp

Darüber hinaus muss die Finanzierung der Krise gerechter verteilt werden, damit die Schere von Arm und Reich in Österreich nicht noch größer wird. „Es braucht jetzt die Einführung der Millionärsteuer, wie auch von einem Großteil der Bevölkerung gefordert, damit sich die soziale Ungleichheit nicht verfestigt“, betont Barbara Teiber.