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Wenn der Feiertag aufs Wochenende fällt

Feiertage sind ursprünglich dafür gedacht, um wichtiger Ereignisse zu gedenken, sei es religiöser oder weltlicher Natur. Aber Hand aufs Herz: Wer freut sich nicht (auch) deshalb darüber, weil es einen zusätzlichen freien Tag zum Abschalten und Erholen gibt? Von Mariä Himmelfahrt konnten heuer viele nicht in diesem Sinne profitieren – weil der Feiertag auf einen Samstag gefallen ist, der für sehr viele ohnehin arbeitsfrei ist. Wir haben daher unsere UserInnen auf Facebook und Instagram gefragt:

„Bist du dafür, dass ein Feiertag, der aufs Wochenende fällt, am Montag nachgeholt wird?“

Das Ergebnis ist eindeutig: 8 von 10 unterstützen diesen kleinen Schritt in Richtung Arbeitszeitverkürzung.

(Dieser Wert deckt sich übrigens mit dem einer ähnlichen Umfrage, die wir im vergangenen Oktober gemacht haben.)

Heuer fallen auch noch Allerheiligen (1. November) und der Stefanitag (26. Dezember) auf einen Sonntag bzw. Samstag. Ein guter Anlass, um wieder darüber nachzudenken, nach solchen Feiertagen den Montag freizugeben. Dadurch entstehen längere Erholungspausen, die wichtig für die Gesundheit sind.

Faire Gegenleistung für gestiegenen Arbeitsdruck

Das sieht auch User Bernhard G. so: „Die Wirtschaft hat eh genug Lobby. Wir müssen auf uns schaun, wir brauchen die Wirtschaft ned in Schutz nehmen.“ Die UserInnen Martin R. und Arne K. posten, dass es in anderen Ländern üblich ist, Feiertage vom Wochenende auszugleichen. Tatsächlich: In Spanien und Großbritannien werden sie am Montag nachgeholt. In Belgien und Luxemburg können die Unternehmen einen Werktag als Ersatz bestimmen.

Langes Wochenende am besten für Familien

Die Montagsvariante wäre für viele die familienfreundlichste: An den dadurch entstehenden langen Feiertagswochenenden bestünde die Möglichkeit zu gemeinsamen mehrtägigen Freizeitaktivitäten, weil dann ein Großteil der ArbeitnehmerInnen gleichzeitig frei hätte. Sonst sind sie immer darauf angewiesen, zur gleichen Zeit Urlaubstage zu bekommen.

Bescheidener Einstieg in eine generelle Arbeitszeitverkürzung

User Florian Sch. bringt noch eine andere Variante zum Feiertags-Nachholen ins Spiel: „Also wenn ich wählen könnte, dann würd ich gerne alle Feiertage abgeben und 2 Wochen mehr Urlaub haben“. Userin Monika P. wünscht sich hingegen "genug Freizeit insgesamt, um Leben zu leben!"

Ein gutes Leben für alle ist auch das Ziel des ÖGB. Wir fordern sowohl die sechste Urlaubswoche für alle als auch das Nachholen der Feiertage - als bescheidener Einstieg in eine generelle Arbeitszeitverkürzung. Denn die Menschen brauchen mehr Freizeit, um länger gesund zu bleiben.

Ausblick: Auch 2021 wieder vier Feiertage weniger

Ein Blick in den Kalender zeigt: Auch im nächsten Jahr gibt es wieder vier Feiertage, die den meisten ArbeitnehmerInnen keine zusätzliche Erholung bringen: Der 1. Mai fällt auf einen Samstag, der 15. August ist ein Sonntag, und auch die beiden Weihnachtsfeiertage, der 25. und 26. Dezember, fallen auf ein Wochenende. 2022 wird es etwas besser: Dann fallen "nur" drei Feiertage auf Wochenenden.