Zum Hauptinhalt wechseln
ÖBB

Mit dem Auto in die Arbeit?

Der Verkehr in Österreich verursacht neben der Industrie den größten Teil der Treibhausgasemissionen. Die türkis-grüne Bundesregierung hat in ihrem Regierungsprogramm angekündigt, zwei Milliarden in den öffentlichen Verkehr zu investieren, um den Menschen Alternativen zum Auto zu bieten.

Der ÖGB hat daher bei seiner Facebook-Community nachgefragt, wer überhaupt auf das Auto verzichten würde, wenn das öffentliche Verkehrsnetz (Bus, Bahn, Radwege) stärker ausgebaut wird. 1.683 Personen haben an der Umfrage teilgenommen – 62 Prozent würden auf Öffis oder Fahrrad umsteigen, 38 Prozent bleiben lieber beim Auto.

62 Prozent der Befragten wünscht sich Ausbau und günstige Ticketpreise

Der Großteil der Befragten gibt an: Sie würden auf die Öffis umsteigen, wenn sie damit schnell und günstig in die Arbeit und wieder zurückkommen – noch ist das allerdings meist nicht der Fall. Franziska K. erklärt, sie fahre bereits den Löwenanteil mit der Bahn zur Arbeit, komme aber ohne Auto nicht zum Bahnhof. Birgit W. unterstreicht, „in NÖ ist man aufgeschmissen ohne Auto“. 

Andere führen die Benutzung des Autos auf die hohen Öffi-Preise zurück: Phillip H. meint, es sei „kein Wunder, dass jeder lieber mit dem Auto fährt, so hoch, wie die Ticketpreise derzeit sind“ und Markus P. ist ebenfalls der Meinung: „Günstiger wäre auch wichtig, keiner sagt gratis. Aber günstiger, sonst fahr ich lieber mit dem Auto.

Viele User setzen bereits jetzt auf die Öffis

Richard M. schätzt bereits seit Jahren die gute Verbindung von Wien nach St. Pölten: „Grandiose Verbindung und ich denke nicht mal mehr daran, mit dem Auto zu fahren.“ Stefan K. pendelt ebenfalls bereits seit fast 40 Jahren täglich mit dem Zug und ist der Überzeugung: „Das Auto kann von den Kosten her nicht mithalten und entspannter ist es auch im Zug, als im Kolonnenverkehr auf der Inntalautobahn.“

Monika F. ergänzt: „Bevor ich im Stau stehe, mich mit anderen Autofahrern ärgere, ev. Unfälle und Defekte passieren und der Betrieb viel Geld kostet und ich natürlich entsprechend konzentriert fahren muss, setze ich mich gemütlich in den Zug, plaudere mit Bekannten oder lese, während ich mindestens so schnell wie mit dem Auto meinen Arbeitsplatz erreiche.“

Kompromiss für viele die beste Lösung

Ilse H. aus Wien nutzt beispielsweise innerhalb der Stadt schon jetzt vorwiegend die Öffis, für Ausflüge oder Besuche von Freunden am Land braucht sie trotzdem ein Auto. Ulrike B. benützt für Kurzstrecken ebenfalls gerne die Bim, ganz auf das Auto verzichten möchte sie allerdings auch nicht

Auch Alexandra K. unterstreicht: „So viel wie möglich fahre ich öffentlich, aber ganz auf's Auto verzichten ist unmöglich, zumindest für mich.“ Bettina W. pendelt immer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Arbeit und nutzt das Auto ausschließlich zum Großeinkauf und Besuche in anderen Bundesländern: „Mein Auto steht mehr als es fährt. Aber brauchen tut man es.“

38 Prozent der User wollen keinesfalls auf das Auto verzichten

Andreas M. ist der Meinung, er könne seinen Job gar nicht ausüben ohne Auto, er würde nie rechtzeitig in der Arbeit sein: „Bis dieses Problem nicht gelöst ist kann man nicht darüber nachdenken auf das Auto zu verzichten.“ Thomas S. meint ebenfalls, ein Umstieg auf die Öffis würde sich für ihn aufgrund der variablen Arbeitszeiten nicht ausgehen. Renate L. beschreibt, sie hätte vor ein paar Jahren sogar einen neuen Job nicht bekommen, weil sie kein Auto hatte, und auch Sandra M. verweist auf ähnliche Erfahrungen im Westen Österreichs.

Der Arbeitsweg der ÖsterreicherInnen
Im Schnitt legen Österreichs Beschäftigte jeden Tag 28 km Weg zurück. Das Bundesland mit dem höchsten PendlerInnenanteil ist das Burgenland – dort beträgt der Pendleranteil 73,6 Prozent . Den geringsten Pendleranteil hat Wien mit 11,8 Prozent. Während im Burgenland 90 Prozent der Beschäftigten mit dem Auto zur Arbeit kommen, sind es in Wien gesamt nur 32 Prozent. Alle rechtlichen Informationen und weitere spannende Fakten zum Thema Verkehr auf www.meinarbeitsweg.at.