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VIDA

„Löhne rauf, Arbeitszeit runter“

Weil sich die Kollektivvertragsverhandlungen in der Sozialwirtschaft – also im privaten Pflege‑, Gesundheits- und Sozialbereich – weiterhin ziehen, werden die Streiks und Protestmaßnahmen nun auf mehr als 400 Betriebe ausgedehnt.

Die Kollektivvertragsverhandlungen waren zuletzt ergebnislos unterbrochen worden, weil die Arbeitgebervertreter nicht bereit waren, von ihrem Standpunkt abzuweichen. Die einzige Forderung der Gewerkschaft ist nach wie vor die Einführung einer 35-Stunden-Woche. Die nächste Verhandlungsrunde wurde für 2. März vereinbart. Bis dahin wollen die Gewerkschaften GPA-djp und vida mit weiteren Warnstreiks auf die prekäre Lage aufmerksam machen.

Zum ersten Mal nach 18 Jahren

Die Forderung nach einer 35-Stunden-Woche in der Sozialwirtschaft mit sehr belastenden Tätigkeiten und unregelmäßigen Arbeitszeiten wird auch von der Caritas unterstützt. Bei der kirchlichen Hilfsorganisation war am Montag gestreikt worden – zum ersten Mal in den 18 Jahren des eigenen Caritas-Kollektivvertrags, der sich am Abschluss der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) orientiert. Mehr als 200 MitarbeiterInnen skandierten vor dem Wiener Caritas-Tageszentrum beim Hauptbahnhof: "Löhne rauf, Arbeitszeit runter!" Auch beim Pflegewohnhaus Casa Guntramsdorf kam es zu einer Protestaktion. 

Bei der Caritas war am Montag gestreikt worden – zum ersten Mal nach 18 Jahren.

Die  Caritas-Mitarbeiter sehen sich hier auf einer Linie mit den 125.000 Dienstnehmern der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ), die heute und morgen erneut streiken werden. Auch in der Diakonie wird die Arbeitszeitverkürzung gefordert.

Niemand soll alleine gelassen werden

Die notwendige Versorgung pflegebedürftiger Menschen ist übrigens auch während des Streiks sichergestellt: „Die KollegInnen und Kollegen würden schon aus ihrem Verantwortungsbewusstsein niemals Menschen, die Unterstützung brauchen, alleine lassen“, betont Michaela Guglberger, Chefverhandlerin für die Gewerkschaft vida. „Die Würde und die Gesundheit von niemandem wird durch die Streiks verletzt oder berührt“, fügt Eva Scherz, Chefverhandlerin der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) an.