Zum Hauptinhalt wechseln
laudamotion.com

Laudamotion: Einigung auf Krisen-KV

Nach dem wochenlangen Tauziehen um eine Kollektivvertragslösung für die Beschäftigten der Billigairline Laudamotion gibt es einen Erfolg. Nach einer langen Verhandlungsnacht hat die Gewerkschaft vida am 4. Juni bekanntgegeben, dass man sich mit der Wirtschaftskammer auf einen verbesserten und befristeten Krisen-KV für die 500 in Wien stationierten Laudamotion-Beschäftigten geeinigt hat. Das Airline-Management hat zugestimmt, jetzt sollen die Beschäftigten über den neuen KV abstimmen. 

Jetzt liegt es an Laudamotion und Ryanair, den KV-Abschluss der österreichischen Sozialpartner zu akzeptieren und damit die Arbeitsplätze seiner Beschäftigten und den Standort am Flughafen Wien zu retten!

Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida

Die Einigung kommt nach Wochen zahlreicher beispielloser Erpressungsversuche durch das Laudamotion-Management und der Konzernmutter Ryanair.

Applaus für den jetzt ausverhandelten Kollektivvertrag kommt auch von ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian: „Das Engagement und der Druck der Gewerkschaft vida haben sich schon ausgezahlt. Das haben die Kolleginnen und Kollegen in der vida sehr, sehr gut gemacht und ich bedanke mich ausdrücklich bei allen, die mitgeholfen haben, dass es hier zu diesem Abschluss kommen konnte.“ 

Eckpunkte des Krisen-KV 

Mit 1.440 Euro 14 Mal pro Jahr steigt das monatlich garantierte Bruttoeinkommen für FlugbegleiterInnen um 44 Prozent im Vergleich zum Erstangebot (1.000 Euro brutto). Für CopilotInnen konnte außerdem im Vergleich zum Erstangebot (1.700 Euro brutto) eine Steigerung von 18 Prozent auf 2.000 Euro monatlich garantiertes Bruttoeinkommen erzielt werden. Die vida-Forderung, sämtliche von Laudamotion und Ryanair vorgeschlagenen rechtswidrigen KV-Vertragsklauseln vollständig zu streichen, fand seitens Wirtschaftskammer ebenfalls Zustimmung. Der Krisen-KV wurde zwischen den Sozialpartnern bis 2023 abgeschlossen. 

Kraftakt nötig - Regierung gefordert 

Die Corona-Krise und ihre Auswirkungen trifft die gesamte Luftfahrtbranche und ihre Beschäftigten besonders hart, da sich laut aktuellen Prognosen das Luftverkehrsaufkommen in den kommenden Jahren nur langsam erholen soll: „Wenn wir nicht wollen, dass in ein paar Monaten jeder von uns jemand kennt, der aufgrund der Corona-Krise von seinem Einkommen nicht leben kann, dann braucht es jetzt dringend einen Kraftakt der Regierung. In der Luftfahrt braucht es neben einem Branchenkollektivvertrag unter anderem Mindesttickettarife, da ansonsten der Preiskampf zu Lasten der Beschäftigten ausgetragen wird“, fordert der Vorsitzende der Gewerkschaft vida Roman Hebenstreit.