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“Im Gesundheitssystem zu sparen, zahlt sich nicht aus”

Die Berichterstattung über die noch junge Gesundheitskasse (ÖGK) drehte sich in den vergangen Monaten vielfach um teure Logos und Designs. Schon kurz nach dem Start der ÖGK sorgte zusätzlich ein Mega-Minus im Budget für Verunsicherung bei den Versicherten. Mittendrinn der ArbeitnehmerInnenvertreter Andreas Huss, der damals in seiner Funktion als Obmann-Stellvertreter viele dieser Diskussionen und Schritte kritisch kommentierte.

Nun übernimmt der Gesundheitsexperte Huss mit 1. Juli selbst die Obmannschaft für ein halbes Jahr. Und eines steht für ihn dabei an oberster Stelle: Statt der Diskussion um Grafiken und Zahlen möchte er die Anliegen der Versicherten wieder verstärkt in den Mittelpunkt rücken, wie er bei einer Pressekonferenz am Mittwoch betont. Denn gerade die Corona-Krise habe in bemerkenswerter Weise gezeigt, wie wichtig ein gut funktionierendes Gesundheitssystem für die Gesellschaft ist.

7-Punkte-Programm bis 2025

Zu diesem Zweck legte er zum Auftakt seiner Amtszeit ein 7-Punkte-Programm vor. „In meiner Obmannschaft geht es darum, die Versicherten bestmöglich zu versorgen”, unterstreicht Huss. Ein Punkt ist die hausärztliche Versorgung zu verbessern und langfristig zu sichern: “Dafür müssen wir die Rahmenbedingungen von der Ausbildung bis zu den Honoraren aufwerten”, so Huss. Weitere Punkte im Programm sind: eine österreichweite Verbesserung der Impfprogramme und den Ausbau der Gesundheitshotline 1450, die während der Krise so gut im Hintergrund funktioniert hat.

Ferner sollen im Laufe der kommenden Jahre mehr kassenfinanzierte Therapien zur Verfügung gestellt werden. Auch die strukturierte Betreuung für chronisch Kranke ist ein wichtiger Punkt auf der Liste. Ein besonderer Fokus wird auf die Gesundheit aller und vor allem von Kindern gelegt. Letztlich schlägt Huss die Einführung eines Darmkrebs-Screenings zur Prävention vor.

“Investieren wir in die Gesundheit Österreichs – Jetzt!”

Das alles werde Geld kosten, räumt Huss ein. Aber: “Im Gesundheitssystem zu sparen, zahlt sich nicht aus”, fügt er hinzu. Die Pandemie habe uns dies klar vor Augen geführt. Durch die richtigen Investitionen im Gesundheitsbereich könne man die Lebensqualität der Bevölkerung steigern und langfristig betrachtet so auch Geld im Gesundheitssysstem sparen. “Investieren wir in die Gesundheit Österreichs – Jetzt!”, fordert der neue Obmann abschließend.


Was wir als ÖGB fordern:

Der ÖGK wurde durch die Maßnahmen der früheren türkis-blauen Regierung viel Geld entzogen, durch die Pandemie fehlen dazu große Teile der Beitragszahlungen.

Die Forderung des ÖGB ist daher klar: Die Bundesregierung muss der ÖGK die entzogenen Mittel rückerstatten und die entgangenen Beiträge ersetzen.