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Politik muss Jugendliche vor Bildungsabbruch bewahren - Ausbildungspflicht ausbauen und absichern

Ausbildung schützt vor Arbeitslosigkeit

Die Quote der BildungsabbrecherInnen ist in Österreich wesentlich größer als in offiziellen EU-Zahlen ausgewiesen - statt bei rund sieben liegt sie bei knapp 13 Prozent, heißt es in einem "Policy Brief" des Instituts für Höhere Studien (IHS), wie die APA berichtetet. Je nach politischem Bezirk sind fünf (Zwettl) bis 25 Prozent (Wien-Favoriten) der Jugendlichen betroffen. Bei Migranten schneiden städtische Bezirke allerdings besser ab.

"Diese Zahlen sind insgesamt alarmierend! Wer seine Ausbildung abbricht und nur über einen Pflichtschulabschluss verfügt, ist vergleichsweise öfter von Arbeitslosigkeit betroffen“, sagt Susanne Hofer, Vorsitzende der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ). Sie plädiert dafür Jugendliche nicht als dumm abzustempeln, in Sonderschulen abzuschieben oder ihre ‚fremde‘ Muttersprache als Hindernis zu beurteilen, sondern den Jugendlichen Chancen zu bieten. „Hier ist zielgerichtete Bildungspolitik gefragt, die junge Menschen in ihren Talenten fördert und verschieden Bildungswege aufzeigt. Leider ist unser Bildungssystem derzeit hochgradig selektiv und unterscheidet Kinder bereits in der Volksschule nach ‚guten‘ und ‚schlechten‘ SchülerInnen. Eine gemeinsame Schule der 6 bis 15jährigen kann hier entgegenwirken.

Ausbildungspflicht ausweiten – Ausbildungsgarantie absichern

Seit 2017 gilt die Ausbildungspflicht bis 18 für alle Jugendlichen, die ab diesem Jahr die neunjährige Schulpflicht erfüllt haben. „Das ist gut so, denn die Ausbildungspflicht verhindert, dass Jugendliche ihre Ausbildung frühzeitig abbrechen und arbeitslos werden“, so Hofer. Zusätzlich zur Ausbildungspflicht muss aber auch die Ausbildungsgarantie bis 25 weiter forciert und finanziert werden, "denn offensichtlich gibt es trotzdem Jugendliche, die nicht erreicht werden.“

„Die Ausbildungsgarantie bis 25 qualifiziert junge Menschen für den Arbeitsmarkt und schützt sie am besten davor, später keine Arbeit zu finden oder in Armut zu rutschen“, so Hofer und fordert, dass sowohl die Ausbildungspflicht intensiviert als auch die Ausbildungsgarantie in Zukunft finanziell abgesichert werden muss.