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Nur ca. 20 Prozent der Betriebe, die ausbilden könnten, bilden tatsächlich Lehrlinge aus.

Lehre und Ausbildung

Fachkräftemilliarde für Lehrlingsausbildung

Betriebe, die nicht ausbilden, sollen in Ausbildungsfonds einzahlen. Was sagen die Parteien?

Nur ca. 20 Prozent der Betriebe, die ausbilden könnten, bilden tatsächlich Lehrlinge aus. In den vergangenen Jahren war die Anzahl der Lehrstellen kontinuierlich rückgängig. Seit letztem Jahr allerdings werden wieder vermehrt Lehrstellen angeboten. Trotzdem kamen Ende Juli bundesweit 15 Lehrstellensuchende auf zehn offene Lehrstellen. Nach Bundesländern zeigen sich jedoch große Unterschiede: In Wien fehlen Lehrstellen, im Westen fehlen Lehrlinge.

Unternehmer in die Pflicht nehmen

Der ÖGB fordert eine sogenannte Fachkräftemilliarde: Jene Betriebe, die keine Lehrlinge ausbilden, obwohl sie es könnten, sollen in einen Ausbildungsfonds einzahlen. Aus diesem Fonds werden dann die Betriebe gefördert, die Lehrlinge qualitativ hochwertig ausbilden. Finanziert werden soll der Fonds durch ein Prozent der Jahresbruttolohnsumme durch die Unternehmen.

SPÖ, JETZT, Grüne, KPÖ und Wandel für Fachkräftemilliarde

Der ÖGB hat nachgefragt, ob diese Forderung auch von den wahlwerbenden Parteien zur Nationalratswahl am 29. September unterstützt wird. Das Ergebnis: SPÖ, JETZT, Grüne, KPÖ und Wandel sprechen sich eindeutig für eine Fachkräftemilliarde und somit für einen Ausbildungsfonds für Betriebe aus.

Die FPÖ hingegen lehnt die Forderung ab und auch die NEOS stimmen hier nicht zu. Letztere argumentieren, dass sich das Problem anders darstelle, nämlich, dass Unternehmen derzeit nicht genügend Lehrlinge bekämen. Die ÖVP hat, wie auch bei allen anderen Fragen, nicht direkt auf die Frage geantwortet. Im an den ÖGB übermittelnden Dokument schreibt die ÖVP lediglich, dass weiter in das duale Ausbildungssystem investiert werden solle und man Unternehmen dabei unterstützen wolle, Lehrlinge auszubilden.