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Wie Betriebe Eltern unterstützen können

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für viele Eltern ein täglicher Balanceakt. Vor allem in den Ferien, an schulautonomen freien Tagen und an Fenstertagen stehen sie vor großen Betreuungsproblemen. Die ÖGB-Frauen haben einige Vorschläge erarbeitet, wie Betriebe ihre MitarbeiterInnen unterstützen können.

Während sich viele auf den Sommer freuen, ist diese Zeit für viele berufstätige Eltern eine immer größer werdende Herausforderung. Noch bevor die (Schul-)Ferien beginnen, muss vor allem die Kinderbetreuung organisiert werden. „Das zehrt oft an den Nerven der Eltern – denn nicht alle können auf Oma oder Opa als Rettungsanker zurückgreifen“, erklärt Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende und fordert einen flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen, sowie einen Rechtsanspruch auf einen kostenlosen Kinderbetreuungsplatz für jedes Kind ab dem 1. Lebensjahr und mehr Unterstützung durch die Arbeitgeber. 

Kinderbetreuung im Betriebe stellt auch für das Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil dar.

Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin

Kinderbetreuung im Betrieb ermöglicht Eltern nicht nur die Ausübung eines Vollzeitjobs – gerade bei flexibleren Arbeitszeiten kann dadurch zielgerichteter auf die Bedürfnisse der Beschäftigten eingegangen werden. „Die Betreuung von Kindern durch entsprechende Infrastruktur im Betrieb hilft nicht nur den Eltern, sondern stellt auch für das Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil dar“, ist Schumann überzeugt. Gerade während der Ferienzeiten, in denen klassische Kinderbetreuungseinrichtungen meist geschlossen haben, stelle ein solches Angebot eine attraktive Alternative dar.

Wenn Beschäftigte eine Abendveranstaltung besuchen oder an einem längeren Seminar teilnehmen, dann ist eine Betreuung in dieser Zeit sehr hilfreich.

„Es ist uns natürlich klar, dass sich nicht jeder Betrieb einen eigenen Betriebskindergarten leisten kann oder, dass es nicht so einen großen Bedarf gibt. In einem solchen Fall sollten Kooperationen mit lokalen Anbietern umgesetzt werden, wie etwa den Städten oder Gemeinden“, so die ÖGB-Vizepräsidentin.

Zusätzlich zu Betriebskindergarten haben Betriebe viele andere Möglichkeiten, ihre MitarbeiterInnen bei der Kinderbetreuung flexibel und wirksam zu unterstützen. Hier nur einige der Beispiele:

  • Ferienprogramme: Betriebe können eine eigene Betreuung und (Tages-)Ausflüge für Kinder anbieten bzw. organisieren lassen. Alle Kinder werden zum Beispiel zu einer bestimmten Zeit vom Arbeitsplatz abgeholt.
  • Tagesmütter-/Väter: Es können geeignete Räumlichkeiten für die Betreuung bereitgestellt werden, wenn mindestens zwei Kinder von MitarbeiterInnen des Betriebs betreut werden.
  • Inhouse-Betreuung: Es wird den Eltern ermöglicht, die Kinder mit zur Arbeit zu nehmen, wenn zum Beispiel der Schulunterricht ausfällt.
  • Servicestelle im Betrieb: Die Servicestelle kümmert sich um alle Fragen rund um das Thema Kinderbetreuung, gibt Auskünfte über das passende Betreuungsangebot in der Umgebung und hilft bei Bedarf bei der Vermittlung.
  • Kinderbetreuung bei Veranstaltungen: Wenn Beschäftigte eine Abendveranstaltung oder ein längeres Seminar besuchen, ist eine Kinderbetreuung in dieser Zeit sehr hilfreich.

„Die besten Lösungen für den Betrieb und die betroffenen ArbeitnehmerInnen können in konstruktiven Gesprächen gemeinsam gefunden werden. Denn nur so können alle Wünsche berücksichtigt und eine Vereinbarung, die für alle akzeptabel ist, getroffen werden“, erklärt Schumann abschließend.