Zum Hauptinhalt wechseln
gelmold - stock.adobe.com

Corona fördert Armut

Die Corona-Krise hat massive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Mehr als eine Million Menschen sind aktuell in Kurzarbeit, über eine halbe Million Menschen sind arbeitslos – darunter zehntausende Jugendliche. Auch die Anzahl der MindestsicherungsbezieherInnen steigt. Darunter leiden vor allem Familien, die jetzt dringend Unterstützung benötigen. 

Hohe finanzielle Belastungen steigern Armutsrisiko

Eltern, speziell Frauen, haben in den letzten Wochen neben ihren Jobs auch die Bildungsarbeit ihrer Kinder übernehmen müssen. Die meisten Familien waren nicht darauf eingerichtet und mussten erst in die benötigten Ressourcen und technische Ausstattung für Homeschooling und Homeoffice investieren. Auch der Energieverbrauch bzw. die Energiekosten waren deutlich höher, da alle Familienmitglieder nahezu dauerhaft zu Hause waren und technische Geräte nutzten. 

Familien hatten also höhere Ausgaben, gleichzeitig aber aufgrund von Kurzarbeit oder im schlimmsten Fall Arbeitslosigkeit  geringere Einnahmen. Die Anträge für Mindestsicherung sind gestiegen. Das trifft vor allem Kinder, denn bereits vor Corona war ein Drittel aller MindestsicherungsbezieherInnen minderjährig

Corona als Bildungskrise 

Corona trifft diejenigen besonders hart, die ohnehin bereits benachteiligt sind. Viele der Familien wohnen auf engstem Raum in kleinen Wohnungen – nicht jedes Kind hat ein eigenes Zimmer bzw. jedes Familienmitglied einen eigenen Schreibtisch. Viele Familien konnten sich gar keine angemessene technische Ausstattung leisten. Kinder mussten daher unter erschwerten Bedingungen lernen

Viele Eltern in systemrelevanten Berufen, die von Haus aus schlecht bezahlt werden, hatten überhaupt keine Möglichkeit, von zuhause aus zu arbeiten. Es war ihnen dadurch auch nur begrenzt möglich, ihre Kinder beim Homeschooling zu unterschützen. Viele Kinder waren daher in der Isolation sich selbst überlassen und hängen jetzt im Schulstoff hinterher.

Familien brauchen jetzt Unterstützung

Die Sommerferien stehen vor der Tür – Familien brauchen jetzt Klarheit wie es in den nächsten Monaten weitergehen wird. Sie haben ihre Urlaube aufgebraucht, sind mit den Nerven am Ende und haben keine finanziellen Ressourcen. Eltern können sich daher keine teure Kinderbetreuung bzw. Nachhilfe leisten. ÖGB-Vizepräsidentin und –Frauenvorsitzende Korinna Schumann fordert daher kostengünstige und flächendeckende Freizeitbetreuung in ganz Österreich, um Eltern zu entlasten und Kinder beim Lernen zu unterstützen.