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Lehrlinge dürfen nicht Leidtragende der Kassenfusion bleiben

Die von der türkis-blauen Regierung durchgepeitschte Zwangsfusion der Gebietskrankenkassen per 1. Jänner 2020 zieht auch für die Lehrlinge im Gemeindedienst negative Folgen nach sich. Waren die Lehrlinge etwa in Gemeindeämtern oder auf gemeindeeigenen Bauhöfen bisher bei der jeweiligen Gebietskrankenkasse versichert, sind diese nach der Zwangsfusion nun der neuen Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) zugeteilt worden. Für die Betroffenen bringt das finanzielle Belastungen mit sich. Sie müssen nämlich nun bei Arztbesuchen einen „Behandlungsbeitrag“ in Höhe von zehn Prozent leisten.

„Man schreckt junge Menschen vom Gemeindedienst ab“
„Es kann nicht sein, dass Lehrlinge, die ohnehin oft nur 500 Euro pro Monat verdienen, Selbstbehalte beim Arzt zahlen müssen“, kann der Landesvorsitzende der Gewerkschaft younion, Christian Jedinger, darüber nur den Kopf schütteln. „Anstatt die Lehre im Gemeindedienst attraktiv zu machen, schreckt man junge, motivierte Menschen davon ab“, so Jedinger weiter.

Auch für den Jugendbeauftragten der younion im Bezirk Linz-Land, Tolga Durmus, ist diese Vorgehensweise völlig unverständlich: „Es ist ein unsoziales Vorgehen auf dem Rücken junger Menschen. Für uns ist klar: Der Behandlungsbeitrag muss umgehend gestrichen werden.“

Betroffen sind in Oberösterreich die Lehrlinge in den Gemeinden mit Ausnahme der Statutarstädte Linz, Wels und Steyr. Deren Lehrlinge sind in der Österreichischen Gesundheitskasse versichert und zahlen damit keine Behandlungsbeiträge.