Frauentag 2016: Kampf um Gleichberechtigung geht weiter!
"Es geht voran, aber wir Frauen sind nach wie vor noch nicht dort, wo wir sein wollen", fasst Ahrer zusammen. Der Internationale Frauentag soll an das erinnern, was bereits erreicht wurde, und auch an das, was noch zu tun ist.
Erreichtes
Erfolge sind in der Frauenpolitik nur mit äußerster Zähigkeit zu erreichen. So gibt es etwa nur deswegen heute die Einkommensberichte in größeren Firmen, weil die ÖGB-Frauen jahrelang darum gekämpft haben. Wichtig wäre aber auch hier kein Stehenbleiben, sondern unter anderem die Verpflichtung von Betrieben mit weniger als 150 Beschäftigten.
Weitere Fortschritte konnten durch den Kündigungsschutz nach einer Fehlgeburt und die Karenz für Pflegeeltern ohne Adoptionsabsicht erzielt werden. Ebenso ist es gelungen, eine vorzeitige Anhebung des Pensionsantrittsalters für Frauen zu verhindern. "Es war ein Erfolg, Verschlechterungen bei den Pensionen zu verhindern. Es war ein weiterer Erfolg, dass die Anhebung der Ausgleichszulage bei 30 Jahren Arbeit kommt. Aber Gleichstellung darf nicht erst beim Pensionsantritt beginnen. Gleichstellung muss es ab der Geburt geben und insbesondere natürlich auch im Arbeitsleben", fordert Ahrer.
Forderungen
Die Forderung der ersten Stunde "Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit" ist bis heute nicht umgesetzt. 2015 verdienten Österreichs Frauen immer noch um 22,4 % weniger als ihre männlichen Kollegen. Auch mit der Repräsentation in gut bezahlten Führungspositionen schaut es immer noch sehr schlecht aus. Der Frauenanteil liegt hier bei skandalösen 5,9 Prozent.
Darüber hinaus muss ganz dringend an einem Umdenken in der Gesellschaft gearbeitet werden. Damit Mädchen und Buben in Zukunft alle Möglichkeiten offenstehen und ein gleichberechtigter Start ins Berufsleben gewährleistet wird, müssen wir uns von der klischeehaften Vorstellung des Mannes als Ernährers verabschieden. Es darf nicht vom Geschlecht abhängen, wer wieviel verdient und wer welchen Beruf ausübt. Und die finanzielle Benachteiligung so genannter "Frauenberufe" muss ein Ende haben.