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Höheres Arbeitslosengeld bewahrt arbeitslose Menschen vor wirtschaftlichem Totalabsturz.

Vorarlberg

Alarmierende Arbeitslosenzahlen!

Historischer Höchststand bei Arbeitslosen: ÖGB-Stemmer fordert höheres Arbeitslosengeld.

„Uns droht nach der Gesundheitskrise eine noch nie dagewesene Sozialkrise“, warnt ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer heute anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Arbeitslosenzahlen eindringlich. „Eine Steigerung der Arbeitslosigkeit im März von 79,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf knapp 15.800 Arbeitslose ist ein historischer Höchststand und ein absolutes Alarmsignal. Die Hütte brennt, wir müssen verhindern, dass die Flammen noch weiter übergreifen!“ Um die Armutsgefährdung zu verringern, fordert Stemmer eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes. Außerdem sollen ArbeitgeberInnen, die MitarbeiterInnen kündigen wollen, verpflichtend eine Beratung über das Corona-Kurzarbeit-Modell in Anspruch nehmen müssen. „Appelle reichen offenbar nicht mehr!“

„Die Beschäftigten, die jetzt aufgrund der Krise gekündigt werden, werden vorerst auch keinen neuen Job finden. Das heißt, sie verbleiben wohl über mehrere Monate in der Arbeitslosigkeit“, erklärt Stemmer. „Mit dem Arbeitslosengeld mit einer Nettoersatzrate von 55 Prozent werden viele Menschen an den Rand ihrer Existenz gedrängt. Mieten, Kredite und Versicherungen werden zu einer massiven finanziellen Belastung!“ Stemmer fordert die Bundesregierung auf, die Nettoersatzrate auf mindestens 70 Prozent zu erhöhen und die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes um drei Monate zu verlängern. „Wir dürfen niemanden in der Krise zurücklassen, schon gar nicht jene, die unverschuldet in die Arbeitslosigkeit rutschen oder deren Chancen auf einen Arbeitsplatz in den nächsten Monaten sehr gering sind.“

„Es gibt eigentlich keinen Grund, MitarbeiterInnen rauszuschmeißen“, appelliert Stemmer eindringlich an die Unternehmen Gebrauch vom neuen Corona-Kurzarbeit-Modell zu machen. Die Firmen bezahlen nur die Arbeitsleistung, die tatsächlich geleistet wird. Die Arbeitszeit kann über einen Zeitraum von drei Monaten auf 10 Prozent abgesenkt werden. Die ArbeitnehmerInnen erhalten 80 bis 90 Prozent des letzten Lohns. „Das rettet Existenzen!“ Trotzdem hätten viele Unternehmen ihre MitarbeiterInnen gekündigt oder sie in einvernehmliche Auflösungen gedrängt. „Kündigungen können auch nachträglich zurückgenommen und die Beschäftigten in Kurzarbeit geschickt werden.“

Stemmer gibt allen Kritikern des Sozialstaates noch etwas mit auf den Weg: „In der Krise wird einmal mehr deutlich, wie ein funktionierender Sozialstaat unsere Gesellschaft schützt. Ein gut ausgebautes soziales Netz ist unverzichtbar!“ Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, um weitere Verbesserungen anzugehen. „Wir lassen niemanden zurück! Die Erhöhung des Arbeitslosengeldes ist ein Gebot der Stunde!“