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ÖGB fordert Maßnahmen, um Menschen rasch wieder in Arbeit zu bringen und abzusichern. Copyright AMS

Vorarlberg

Arbeitsmarktpaket gegen Rekordarbeitslosigkeit

ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer warnt vor einer massiven Steigerung der Armutsgefährdung.

Die dramatische Entwicklung am Arbeitsmarkt setzt sich auch im April fort. Mit über 19.500 arbeitslosen Menschen, gibt es in Vorarlberg so viele Arbeitslose wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr. „Dieser traurige Höhepunkt kann nicht einfach so hingenommen werden“, pocht ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer auf wichtige Entscheidungen, die jetzt dringend gefällt werden müssen. „Wir fordern ein umfassendes Arbeitsmarktpaket, um die Existenzen der tausenden arbeitsuchenden Menschen zu retten und sie so schnell wie möglich wieder in Beschäftigung zu bringen. Umso länger die Krise andauert, umso mehr droht uns eine schwere Sozialkrise!“

„Es geht jetzt darum, die sozialen Auswirkungen der Arbeitslosigkeit und die Armutsgefährdung einzudämmen“, mahnt ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer. Besonders stark von Arbeitslosigkeit betroffen sind nach wie vor ArbeitnehmerInnen im Tourismus, der Gastronomie und im Baunebengewerbe. Hier gibt es mehr als doppelt so viele Arbeitslose wie vor einem Jahr. Auch ArbeitnehmerInnen in Metall- und Elektroberufen, Verkehrsberufen, Handels- und Kulturberufen waren stark von Arbeitslosigkeit bedroht. Die Jugendarbeitslosigkeit stieg um 107,2 Prozent! Der Lehrstellenmarkt ist regelrecht eingebrochen – im April gab es bereits 30 Prozent weniger offenen Stellen. „Wir schlittern in eine Ausbildungskatastrophe, wenn nicht reagiert wird“, warnt Stemmer.

Angesichts der voranschreitenden Wirtschaftskrise fordert der ÖGB umgehend ein umfassendes Arbeitsmarktpaket unter Einbeziehung der Sozialpartner. „Es braucht jetzt rasch Maßnahmen, um die unverschuldet arbeitslos gewordenen Menschen abzusichern und wieder in Arbeit zu bringen. Das Motto der Bundesregierung ‚Koste es, was es wolle‘ muss auch für die tausenden Arbeitslosen gelten“, betont Stemmer. Die Forderungen des ÖGB:

  • soziale Absicherung Arbeitsloser durch die Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent,
  • Plan zum Hochfahren der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen des AMS,
  • rasche Umsetzung der 500 zusätzlichen Planstellen im AMS,
  • 50 Prozent der Fördermittel für Frauen,
  • massiver Ausbau der überbetrieblichen Ausbildungsplätze für Jugendliche ab September,
  • besonderes Beschäftigungs- und Förderprogramm für die Gruppe 50+.

„Wir dürfen niemanden in der Krise zurücklassen, schon gar nicht jene, die unverschuldet in die Arbeitslosigkeit rutschen, oder Jugendliche, die bald ohne Lehrstelle und damit ohne Zukunftschancen dastehen könnten“, fordert ÖGB-Landesvorsitzender Stemmer.