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Ding des Monats März 2023
Ding des Monats März 2023 ÖGB - Roland de Roo

Auflösung: Ding des Monats März 2023

Wow, wir sind beeindruckt, 90 Prozent aller Mitspieler:innen beim Ding des Monats März haben gewusst welches Gebäude der Gewerkschafter Karl Hein im Jahr 1945 vor der Sprengung durch Nationalsozialisten rettete: Die Hofburg.

Die Geschichte, wie Hein die Zerstörung des Gebäudes verhinderte, fand ihren Weg über verschlungene Pfade ins ÖGB-Archiv. In einem Nachlass wurden sechs eng getippten Seiten mit dem Titel „Schirachs letzte Tage in der Hofburg“ gefunden und dem Autor und Kolumnisten Georg Markus übergeben. Dieser berichtet darüber in der Tageszeitung Kurier und übergab das im Nachlass gefundene Mitgliedsbuch dem ÖGB-Archiv. 

So gelangte der dramatische Zeitzeugenbericht der Rettung der Hofburg zu uns und zu euch. 

Sprengladungen und Panzerfäuste

Karl Hein arbeitete als Elektriker in der Hofburg. Hier wohnte auch der NS-Reichsstatthalter Baldur von Schirach mit seiner Familie. Er folgte dem Führerbefehl Wien bis zum „letzten Mann“ zu verteidigen. Als aber klar wurde, dass der Krieg verloren war und das Terrorregime der Nationalsozialisten zusammenbrechen würde, bereiteten Schirach, dessen Leibstandarte und hunderte SS-Männer ihre Flucht vor. Davor wollten sie jedoch noch einen Teil der Hofburg in die Luft sprengen. 

Heins Kollegen beobachteten am 6. April 1945 wie Nachrichtengruppen in der Neuen Burg Kabel verlegten, Sprengladungen anbrachten und in großen Mengen Panzerfäuste herbeischafften. Ihnen wurde klar, was Schirach plante und sie begannen unter Lebensgefahr Kabel durchzuschneiden. Hätten die Nationalsozialisten erwischt, wären sie sofort erschossen worden. Doch Heins Männer schafften es: Beleuchtung fiel aus und auch alle Kommunikationswege nach draußen. Die Nationalsozialisten gerieten in Panik, auch weil die russische Armee kurz davor stand in Wien einzumarschieren. Sie flohen. 

Feuer!

Noch war die Hofburg aber nicht gerettet. Die Russen durchsuchten das Gebäude und fanden keinen NS-Soldaten mehr, der Widerstand leistete. Jetzt erst trat die Gruppe um Hein aus dem Keller und hissten eine weiße Fahne, signalisierten so ihre Kapitulation und verhinderten damit einen Kampf in der Hofburg. 

Und dann brannte es plötzlich im Weinkeller, die Flammen fraßen sich bis in den großen Festsaal und den Leopoldinischen Trakt. Es drohte die Vernichtung wertvoller Gemälde und historischer Räume. Schnell riefen Hein und seine Kollegen die Feuerwehr und der Brand konnte gelöscht werden. Kaum war diese Gefahr gebannt, standen die Männer vor einer neuen Herausforderung. Zivile Plünderer versuchten Bilder, Bücher, historische Möbel zu entwenden. Also verbarrikadierten Heins Männer die Türen und retteten so unwiederbringliche Kunstschätze. 

Beherzte Männer

Karl Hein beendete seinen Bericht mit folgenden Worten: „Dass die Hofburg noch steht, verdanken wir diesen beherzten Männern … . Sie alle erklärten einstimmig, dass ihnen diese Tage unvergesslich bleiben werden und eine stete Mahnung bilden, dass sich solche Geschehnisse innerhalb Österreichs nicht mehr wiederholen dürfen.“

Herzlichen Dank an Heins Familie und an Georg Marcus, dass er die Geschichte aufgeschrieben hat und durch einen ÖGB-Mitarbeiter an uns weitergeleitet hat. 

Die Auflösung des "Ding des Monats Februar findest du hier.

In Zusammenarbeit mit dem VÖGB

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Teilnahmebedingungen

Die TeilnehmerInnen am Gewinnspiel erklären sich mit folgenden Bedingungen einverstanden: Die Teilnahme am Gewinnspiel ist vom 01. März 2023 00:00 Uhr bis 31. März 2023 23.55 Uhr möglich. Die Teilnahme erfolgt durch Eingabe der richtigen Lösung in einem E-Mail an gewinnspiel@oegb.at oder der Abgabe einer Postkarte. Bei Gewinn erfolgt die Verständigung über die angegeben E-Mailadresse. Die Gewinnermittlung erfolgt am 3. April 2023. Die Preise sind: 2 Goodiebags der Gewerkschaft Bau/Holz, ein Balancefit und oder das Buch von Karl Ploberger „Garteln ohne Garten“. Pro TeilnehmerIn wird nur ein Preis vergeben.

Veranstalter des Gewinnspiels ist der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB), 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1, A-1020 Wien. Die GewinnerInnen werden durch Verlosung ermittelt und per E-Mail verständigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Preis kann nicht in Bargeld abgelöst werden. Das Mindestalter für die Teilnahme beträgt 18 Jahre. An Minderjährige, die dennoch teilnehmen, wird kein Gewinn ausgeschüttet. Die GewinnerInnen erklären sich durch ihre Teilnahme einverstanden, dass deren oben angegebene Daten zur Gewinnabwicklung verarbeitet wird. Der/die Gewinnerin erklärt sich bereits jetzt mit der Kontaktaufnahme zum Zwecke der Klärung der Gewinn-Versandmodalitäten einverstanden. Sollten einzelne Bestimmungen der Teilnahmebedingungen unwirksam sein oder werden, bleibt die Geltung der übrigen Teilnahmebedingungen davon unberührt. An die Stelle der ungültigen Bestimmungen tritt eine im Einzelfall angemessene Regelung, die dem Zweck der ungültigen Bestimmungen am ehesten entspricht. 

Stand: 08.03.2023