
Die 4-Tage-Woche bringt mehr Zeit zum Erholen, wenn zusätzlich zum Sonntag zwei weitere Tage frei sind.
4 Gründe für eine 4-Tage-Woche
Nur vier Tage in der Woche mit reduzierter Tagesarbeitszeit arbeiten und für fünf Tage bezahlt werden - was für ArbeitnehmerInnen in Österreich nach Utopie klingt, wurde in Island Wirklichkeit.
Im Rahmen einer Studie im Auftrag der Regierung haben 2.500 Menschen fünf Jahre lang ohne Lohn- oder Gehaltsabzug in eine 35- oder 36-Stunden-Arbeitswoche gewechselt.
Das Ergebnis war laut den StudienleiterInnen ein "überwältigender Erfolg". Den TeilnehmerInnen geht es besser, sie haben mehr Zeit, fühlen sich grundsätzlich glücklicher und leiden weniger unter Burnout und Stress.
Vier Tage arbeiten, drei Tage frei haben und dennoch das volle Einkommen beziehen – das Modell der 4-Tage-Woche ist für viele Beschäftigte in Österreich noch Zukunftsmusik. In Zeiten von immer flexibleren Arbeitszeiten wird die 4-Tage-Woche künftig aber eine immer größere Rolle spielen.
WICHTIG: Die 4-Tage-Woche darf nicht bedeuten, dass täglich zehn Stunden gearbeitet werden. Die Tagesarbeitszeit muss immer sinken.
4 Gründe, warum die 4-Tage-Woche ein Arbeitszeitmodell der Zukunft sein wird
1. Die 4-Tage-Woche mit kürzeren Tagesarbeitszeiten macht uns gesünder und zufriedener
Lange Arbeitswochen führen bei vielen ArbeitnehmerInnen zu gesundheitlichen Beschwerden. Sie berichten, dass sie öfter erschöpft sind, schlechter schlafen oder Rückenschmerzen haben. Diesen Beschwerden kann man mit einer Arbeitszeitverkürzung vorbeugen.
Mehr Freizeit bedeutet mehr Zeit für Erholung. Laut Professor John Ashton, früherer Präsident der UK Faculty of Public Health, führt eine kürzere Arbeitswoche zu weniger Stress und somit zu einem niedrigeren Blutdruck. Beschäftige erkranken dadurch seltener und Burnouts können vermieden werden.
2. Die 4-Tage-Woche bringt mehr Zeit für Familie und FreundInnen
Weniger Zeit am Arbeitsplatz steigert die Lebensqualität und senkt chronische Zeitnot für andere Dinge im Leben. Es bleibt mehr Zeit für Familie und FreundInnen.
Eine 4-Tage-Woche mit deutlich weniger als 10 Stunden pro Tag ist somit auch für unsere Kinder und sozialen Kontakte ein Gewinn. Untersuchungen zeigen, dass kürze Arbeitswochen zu mehr Engagement und größerer Zufriedenheit der Belegschaft geführt haben. Längere Arbeitszeiten bedeuten eben nicht automatisch, dass härter oder besser gearbeitet wird.
3. Die 4-Tage-Woche ist ein Gewinn für Unternehmer
Die Behauptung, dass “jedes Unternehmen zusammenbricht, wenn nur mehr 4 Tage pro Woche gearbeitet wird”, ist eines der Hauptargumente von Arbeitgebern gegen eine kürzere Arbeitswoche.
Aber: Viele Beispiele aus dem In- und Ausland zeigen, dass die 4-Tage-Woche kein Nachteil ist. In Österreich hat die 4-Tage-Woche sogar dazu geführt, dass die Unternehmen ihre Gewinne steigern konnten. Eine Onlinemarketingfirma aus dem Mühlviertel und ein Osttiroler Naturkosmetikhersteller haben ihre Arbeitsabläufe optimiert und die Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich gekürzt.
4. Die 4-Tage-Woche ist gut fürs Klima
85 Prozent der PendlerInnen in Österreich sind mit dem Auto unterwegs – das sind täglich rund 1,5 Millionen Menschen, die im Schnitt 28 km zurücklegen.
Bei einer 4-Tage-Woche statt einer 5-Tage-Woche fahren PendlerInnen nur mehr vier statt fünf Mal pro Woche in die Arbeit. Energie und Abgase würden dadurch entsprechend eingespart werden. ÖGB-VolkswirtInnen haben errechnet, dass durch die Einführung einer 4-Tage-Woche rund 250.000 Tonnen CO2 weniger pro Jahr in die Luft geblasen werden.
Übrigens:
In den Kollektivverträgen für den Handel, das Metallgewerbe und das Baugewerbe konnte die 4-Tage-Woche bereits erfolgreich durchgesetzt werden. Für die 400.000 Beschäftigten im Handel und die 100.000 Beschäftigten am Bau ist die 4-Tage-Woche, außer bei Gefährdung von Betriebsabläufen, möglich.
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