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Arbeit braucht Erholung

Im Rahmen der aktuellen politischen Diskussion zur Mindestsicherung wird auch das Thema Schlaf heiß diskutiert.

Laut einer Umfrage einer Online-Jobbörse aus dem Jahr 2018 leiden mehr als 50 Prozent aller österreichischen ArbeitnehmerInnen an Schlafmangel. Fast die Hälfte aller Befragten liegt mindestens einmal pro Woche nachts wach, weil sie an die Arbeit denkt.

Großen Einfluss auf die Schlafqualität hat auch Licht. Während alleine zwei Stunden natürliches Licht am Tag den Schlaf verbessert, stört künstliches (blaues) Licht von beispielsweise PC, TV oder Handy beim Einschlafen. Ein Drittel aller Befragten verliert wegen Ein- oder Durchschlafproblemen jede Woche fünf bis zehn Stunden Schlaf – das sind bis zu 21 Tage pro Jahr. Täglich gehen zahlreiche ArbeitnehmerInnen daher unausgeschlafen und müde ins Büro.

Fehlender Schlaf hat gefährliche Folgen

„Unausgeschlafene ArbeitnehmerInnen sind extrem anfällig für Fehler und Unfälle. Sie sind erschöpft, unkonzentriert, schneller gereizt, niedergeschlagen und leiden häufiger an Verspannungen, Kopf- oder Rückenschmerzen, Magenschmerzen, Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen. Auch das Risiko, an Depressionen oder Burn-Out zu erkranken, ist drastisch erhöht. Die Krankenstandstage steigen an“, betont Ingrid Reifinger, ÖGB-Expertin für ArbeitnehmerInnen-Schutz

12-Stunden-Tag ist auf Dauer Raubbau an Gesundheit

Im Parlament wurde jüngst die Ausweitung der Tageshöchstarbeitszeit auf zwölf Stunden und die 60-Stunden-Woche beschlossen. „Dadurch wurde ArbeitgeberInnen die Möglichkeit eröffnet, um fast 100 Überstunden pro Jahr mehr anzuordnen als vorher, auch wenn die Freiwilligkeit grundsätzlich gesetzlich verankert wurde. Oft bleiben für die ArbeitnehmerInnen daher wenig bis keine Erholungszeiten und die überlangen Arbeitszeiten machen auf Dauer nicht nur müde, sondern krank. Generell gibt es praktisch bei jedem Menschen spätestens ab der 10. Tagesarbeitsstunde einen deutlichen Leistungsknick, der nur schwer durch die Tagesfreizeit wieder abgebaut werden kann“, so Reifinger.