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ÖGB Kärnten

Gewerkschaftsfrauen Kärnten: Silvia Igumnov zur neuen ÖGB Landesfrauenvorsitzenden gewählt

Ich bedanke mich für das großartige Vertrauen und freue mich über die zukünftige Zusammenarbeit mit dem gesamten Team!

Silvia Igumnov, ÖGB Landesfrauenvorsitzende
ÖGB Kärnten

Silvia Igumnov aus Klagenfurt, wurde in geheimer Wahl mit 100% zur neuen Landesfrauenvorsitzenden gewählt. Zu ihren Stellvertreterinnen wurden Sabine Kulterer, Katrin Leitgeb, Evelin Nuart, Ermenhild Santer, Petra Thaler, Daniela Wriesnig und Isabella Zeiringer gewählt.

15 Jahre aktiver Einsatz für die Frauen in Kärnten

Silvia Igumnov folgt Waltraud Rohrer nach, welche nach 15 Jahren nicht mehr für den Landesfrauenvorsitz kandidierte. „Die aktive Arbeit in der Arbeitnehmerinteressensvertretung und das große frauenpolitische sowie gesellschaftspolitische Interesse haben mich bestärkt, auch über die Arbeitnehmerinteressensvertretung hinaus, aktiv politisch tätig zu sein. Durch meine ständige Arbeit mit und für Menschen habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich nichts tut, wenn man nicht bei sich selbst anfängt etwas zu tun. Mitgestalten ist die einzige Möglichkeit nicht verwaltet zu werden“, so Rohrer. Die Verhinderung des Anhebens des vorzeitigen Pensionsalters bei Frauen, die Durchsetzung des entgeltabhängigen Kinderbetreuungsgeldes oder die Wiedereingliederungsteilzeit nach langem Krankenstand auch im öffentlichen Dienst, sind nur einige Themen, für welche sich Rohrer in den letzten Jahren aktiv eingesetzt hat. „Ich bin ebenfalls stolz, dass wir den Internationalen Frauentag am 8. März in der Gesellschaft stärker etablieren konnten“, betont Rohrer.

„Ich wünsche meiner Nachfolgerin viel Kraft, Durchhaltevermögen und ebensolche Unterstützung der Mitstreiterinnen, wie ich sie erfahren habe und last but not least, sei das nötige Quäntchen Glück dafür immer an ihrer Seite“, so Waltraud Rohrer abschließend.

Die neue ÖGB Landesfrauenvorsitzende Silvia Igumnov

Silvia Igumnov ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Die gelernte Gold – und Silberschmiedin hat im Jahr 1995 in der Arbeitsvereinigung der Sozialhilfe Kärntens (AVS) als Tagesmutter begonnen und absolvierte berufsbegleitend die Ausbildung zur diplomierten Kleinkindpädagogin. Seit 2007 ist sie freigestellte stellvertretende Betriebsratsvorsitzende bei der AVS und vertritt die Interessen und Anliegen der 1.750 Beschäftigten, davon über 90% Frauen. In der Gewerkschaft GPA ist Igumnov Frauenvorsitzende, Mitglied des Präsidiums und Bundesfrauenpräsidiums.

Handlungsbedarf in der Kinderbildung- und -betreuung
Die neu gewählte ÖGB Landesfrauenvorsitzende sieht dringenden Handlungsbedarf im Bereich der Kinderbildung- und -betreuung. „Wir haben in Kärnten ein gutes System von Tagesmüttern, Betriebstagesmüttern, Kindertagestätten, und Kindergärten. Es ist jedoch wichtig im Bereich der Kinderbildung- und -betreuung in Zukunft ausreichend Personal zur Verfügung zu haben. Es ist daher notwendig, die Rahmenbedingungen und das Gehalt zu verbessern“, zeigt Igumnov auf. Ohne genügend Pädagoginnen und Pädagogen würden Kärntens Gemeinden keine flächendeckende Kinderbetreuung zustande bringen. Ein Wiedereinstieg für Frauen nach der Geburt eines Kindes wäre schwer möglich. „Wir brauchen nicht nur Anerkennung in Form von Wortspenden, sondern endlich auch eine faire und gerechte Entlohnung dieser wertvollen Tätigkeiten“, fordert Igumnov. Als wichtige Säule in der Kärntner Kinderbetreuung leisten auch KleinkindpädagogInnen hervorragende Arbeit, diese muss durch eine qualitativ hochwertige Ausbildung in Kärnten unterstützt werden. „Es müssen außerdem Anreize geschaffen werden, damit die Kolleginnen und Kollegen auch eine finanzielle Absicherung während der Ausbildungszeit haben“, so Igumnov.

Berufe in der Pflege attraktiver gestalten

Es ist längst an der Zeit, dass diese fachliche, hochqualifizierte und wichtige Arbeit ihrem Stellenwert gerecht wird und in einer entlohnten Ausbildungsform stattfindet. „Schluss mit Almosen wie Taschengeld! Ein Anstellungsverhältnis, zumindest für die Zeit der zu absolvierenden Praktika ist notwendig, damit die Attraktivität der Gesundheitsberufe gesteigert wird“, fordert Igumnov. Dies würde für die Auszubildenden auch eine finanzielle sowie sozial- und versicherungsrechtliche Absicherung bedeuten. Ebenso müssen die Rahmenbedingungen und Gehälter verbessert werden, damit der derzeit schon vorherrschende Mangel an Beschäftigten in diesem Bereich abgefangen und entschärft werden kann.

Altersarmut ist weiblich
Eine Frau in Kärnten bezieht durchschnittlich eine Pension von 1.100,73 Euro, während die durchschnittliche Pension von Männern in Kärnten 1.786,60 Euro beträgt. „Wenn man bedenkt, dass die Armutsgrenze mit 1.300,- Euro monatlich berechnet ist, muss man ehrlich sagen, dass viele Frauen in der Pension schlicht und einfach in Armut leben müssen“, zeigt Igumnov die alarmierenden Zahlen auf. Wie beunruhigend die Situation für Frauen im Alter ist, belegen auch andere Zahlen. Aktuell leben in Kärnten 9.680 Ausgleichszulagenbezieherinnen. Im Gegensatz dazu beziehen nur 4.109 Männer Ausgleichszulagen. „Es müssen dringend Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Altersarmut keinen Platz mehr in unserer Gesellschaft hat“, so Igumnov.

Danke an die Vorgängerin
„Ich danke Waltraud Rohrer für ihren jahrzehntelangen Einsatz, die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren und wünsch ihr alles erdenklich Gute für ihren gewerkschaftlichen Unruhestand“, so Igumnov.

Das neu gewählte Landesfrauenpräsidium

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