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Patrick Peyr

Eklatanter Personalmangel bei Buslinien durch Billigstanbieter

Gewerkschaft Vida fordert deshalb Ausschreibungen nach dem Bestbieterprinzip anstatt der Vergabe an Billigstanbieter

„Der Personalmangel hält den Linienverkehr umklammert, wir brauchen jetzt dringend um der Personalflucht entgegenzuwirken!“, fordert Helmut Woisetschläger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft Vida Oberösterreich und führt weiter aus: „Billigstanbieter haben schlechtere Arbeitsbedingungen für die betroffenen zur Folge und das wirkt sich auf die Personalsituation aus.“ Ein Ende der Misere ist derzeit nicht in Sicht.

Problematische Ausschreibungen
Woisetschläger sieht das Hauptproblem bei der Vergabe von Aufträgen von Verkehrsdienstleistungen. „Diese Ausschreibungen bieten ja auch keine Sicherheit für die Arbeitgeber - die Buslinien. Wie soll hier der Personalstand geplant werden, wenn die Ausschreibungen immer wieder neu erfolgen und der Billigstbieter genommen WIRD. Der Druck ist einfach enorm. Der wird an die BuslenkerInnen abgegeben und die Pfeifen irgendwann darauf!“ so der Landesvorsitzende und erklärt: „Die Dienstpläne sind eine Katastrophe. Lange und unbezahlte Aufenthaltszeiten sind mittlerweile Usus und die Tage sind weit weg von einem guten Einkommen und um neue BewerberInnen anzulocken. So kann es nicht weitergehen.“

Mangel an BuslenkerInnen auch in Tirol
Stress und Unzufriedenheit wachsen jedoch nicht nur in Oberösterreich. Eine aktuelle Studie aus Tirol, dass rund ein Drittel der BuslenkerInnen den Job wechseln wollen. Eine enorme Unzufriedenheit trifft hier ebenso auf einen akuten Mangel an InteressentInnen. „Das ergab sich auch in Oberösterreich als extrem problematisch. Einerseits WIRD das öffentliche Verkehrsnetz aus Klimaschutzgründen ausgebaut, was auch dringend notwendig ist und außerdem kann kein Personal gefunden werden oder gehalten werden. Diese Schieflage wird sich noch verschärfen“, warnt Helmut Woisetschläger.

Viele Lösungen
Lösungen zur Attraktivierung des Berufsbildes gibt es laut dem Landesvorsitzenden viele: „Bedarfsgerechte Arbeitszeitmodelle und mehr Gehalt drücken auch mehr Wertschätzung aus. Brauchbare und flexible Dienstpläne und bessere Sicherheitskonzepte sind für die FahrerInnen dringend erforderlich. Es ist deutlich spürbar, dass die FahrgästInnen in den letzten Jahren und Monaten aggressiver geworden sind. Das ist ein zusätzlicher Stressfaktor für die LenkerInnen“, sagt Helmut Woisetschläger.

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