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Pflegebonus hält nicht, was Rauch versprach

Gewerkschaften GPA, younion und vida OÖ kritisieren Bundesregierung

Neun verschiedene Regelungen, Berechnungsmodelle und Auszahlungsmodalitäten, dazu ein gebrochenes Versprechen: Die Gewerkschaften GPA, vida und younion Oberösterreich orten grobe Versäumnisse der Bundesregierung beim Pflegebonus. 
 
„Versprochen wurde von Bundesminister Rauch ein Bonus in der Höhe eines Monatsgehalts. Bei 2.000 Euro brutto, reduziert für Teilzeitkräfte, minus Dienstgeber- und Dienstnehmerbeiträge, wird für viele Menschen, die seit Jahren unter schwierigen Bedingungen arbeiten, nicht einmal die Hälfte der Ankündigung herauskommen“, kritisiert Christian Jedinger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft younion. 
 
In dieselbe Kerbe schlägt Helmut Woisetschläger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft vida: „Teilzeitbeschäftigte, die in der Pandemie häufig mit vielen Mehrstunden den Betrieb am Laufen gehalten haben, steigen besonders ungünstig aus. Im Gegensatz zu manch anderen Ländern werden in Oberösterreich Mehrstunden bei der Berechnung des Pflegebonus nicht berücksichtigt. 
 
Es bleibe zu hoffen, dass nicht manche Pflegekräfte komplett leer ausgehen: „Es ist zu befürchten, dass nicht alle Berufsgruppen abgebildet werden, die während Corona einen maßgeblichen Beitrag in der Pflege leisteten“, sagt GPA-Regionalgeschäftsführer Wolfgang Gerstmayer. „Jedenfalls ist es ein schlechter Scherz, wenn am 12. Mai ein Bonus angekündigt wird und die Menschen im Dezember noch immer nichts am Konto haben. Schließlich haben alle mit der Teuerung zu kämpfen.“

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