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J. Lunghammer

41-Stunden-Woche

Hallo, aufwachen! Niemand braucht eine 41-Stunden-Woche!

Zur Forderung der Industriellenvereinigung

Die Forderung der Industriellenvereinigung, länger um weniger Geld zu arbeiten, stößt bei Horst Schachner, Vorsitzender des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) Steiermark, auf großes Unverständnis. "Es ist für mich unglaublich, im 21. Jahrhundert über eine Arbeitszeiterhöhung samt Lohnverlust zu reden", sagt er. Jede Woche zweieinhalb Stunden mehr zu arbeiten, diese Idee treibe ihm und vielen Kolleg:innen die Zornesröte ins Gesicht, sagt der Gewerkschafter.

Arbeitnehmer:innen wollen Arbeitszeitverkürzung

"Die sollen doch einmal mit den Arbeitnehmer:innen in ihren Betrieben reden, dann werden sie zu hören bekommen, dass sie mit ihren Forderungen vollkommen aus der Zeit gefallen sind“, berichtet Schachner aus den Gesprächen, die er mit den Kolleg:innen führt. „Wir leben im Zeitalter der Work-Life-Balance und das ist gut so. Die Menschen wollen weniger Stunden arbeiten und sind für weltfremde Vorstellungen nicht zu haben". Für Schachner ist die Idee einer Arbeitszeitverlängerung ein Unding, weil gerade er zu denen gehört, die für eine Arbeitszeitverkürzung sind. Mit dieser Ausrichtung weiß er sich auf der Seite der meisten Arbeitnehmer:innen. "Unerhört aber wird es, wenn diese Arbeitszeitverlängerung auch noch mit einer Lohnsenkung einhergehen soll. Wo leben die Herren eigentlich, die das gefordert haben?"

Falscher Umgang mit Arbeitskräftemangel und den Herausforderungen der Zukunft

"Auf die Herausforderungen der Zukunft braucht es intelligente und sozialpartnerschaftlich ausgereifte Antworten", spricht sich Schachner für eine moderne Arbeitswelt aus, in der der Leistungswille der Kolleg:innen weiterhin groß sein wird, es aber ebenso Bemühungen der Firmen um gute Arbeitsbedingungen geben muss. "Nur dann werden die Menschen  gerne arbeiten gehen. Wir stehen für fortschrittliche Lösungen auf dem Arbeitsmarkt als Gewerkschaft jederzeit bereit. Wer aber Uralt-Ideen des Manchester-Kapitalismus aus der Mottenkiste holt, wird auch mit entschlossenem Widerstand zu rechnen haben!"

 

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