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Argumentationen für eine Mitgliedschaft

Einer der wesentlichsten Gründe für eine Mitgliedschaft im ÖGB ist, dass eine gewerkschaftlich gut organisierte Belegschaft die Durchschlagskraft des Betriebsrats erhöht.

Beim ÖGB geht es aber nicht nur um betriebliche oder branchenbezogene Interessen. Der ÖGB als Dachorganisation von 7 Gewerkschaften ist Österreichs größte freiwillige Interessenvertretung gegenüber der jeweiligen Regierung und den Arbeitgeberverbänden.

Jahr für Jahr werden hunderte Kollektivverträge abgeschlossen. Bei den jährlichen Kollektivvertragsverhandlungen bewegen die Gewerkschaften und ihre Sozialpartner rund 140 Milliarden Euro an Lohn- und Gehaltssummen.

Hast du dich schon einmal gefragt

  • Wer sonst nimmt sich der Interessen aller Arbeitnehmer:innen an, wenn nicht die Gewerkschaft?
  • Wer sonst holt die Arbeitgeber:innen an den Tisch, um die Kollektivverträge auszuhandeln? Damit wird nicht nur eine gerechte Entlohnung sichergestellt, sondern auch die Rahmenbedingungen der Arbeit festgelegt.
  • Wer sonst ist mit dem Betriebsrat und der Personalvertretung am Arbeitsplatz für dich da? Wir kümmern uns direkt an deinem Arbeitsplatz um deine Interessen.

Nur gemeinsam sind wir stark! Daher werbe auch du in deinem Betrieb deine Kolleginnen und Kollegen zur Gewerkschaft!

So unterschiedlich die Interessen der einzelnen Arbeitnehmer:innen auch sein mögen, es gibt viele Probleme, die alle Arbeitnehmer:innen betreffen. Hier ist der ÖGB ein starker Partner und zusätzlich gibt es auch noch eine Reihe von ganz persönlichen Vorteilen.

Vorteile als ÖGB-Mitglied

  • Jedes ÖGB-Mitglied ist im Rahmen der "Solidaritätsversicherung" kostenlos gegen Freizeitunfälle versichert. Die Versicherung zahlt einen Zuschuss bei Spitalsaufenthalt oder Invalidität und einen Begräbniskostenbeitrag an Hinterbliebene.
  • Jedes Mitglied hat Anspruch auf kostenlose Rechtsvertretung im Rahmen von Arbeitsgerichtsprozessen.
  • Gewerkschaftsmitglieder können in Feriendörfern und Urlaubshäusern der Gewerkschaften günstige Urlaube verbringen.
  • Für Gewerkschaftsmitglieder gibt es Ermäßigungen bei ÖGB Veranstaltungen bzw. Kursbeiträge für Weiterbildungskurse des Berufsförderungsinstituts (BFI).
  • Die Kartenstelle des ÖGB und die Bildungsreferate der ÖGB-Landesorganisationen und Gewerkschaften bieten ermäßigte Eintrittskarten für bestimmte Theater-, Konzert und sonstige Kulturveranstaltungen an.
  • Die Zeitschrift "Solidarität", geht kostenlos an alle Mitgliederhaushalte. Berufsspezifische Informationen liefern die Zeitschriften der Gewerkschaften. Mitglieder der Gewerkschaftsjugend bekommen gratis die Jugendzeitschrift "Hallo".
  • Die Versicherung des ÖGB für Arbeitnehmervertreter:innen in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien schützt dort tätige Kolleginnen und Kollegen vor Schadensersatzansprüchen
  • Alle Mitglieder können die Angebote der ÖGB-Card (Gewerkschaftsmitgliedskarte) - in Anspruch nehmen. Z.B. verbilligte Eintrittskarten für Kultur - und Sportveranstaltungen sowie Urlaubsangebote, aber auch zahlreiche Vergünstigungen durch externe Angebote, die regelmäßig auf der Website www.oegb.at/vorteile-und-leistungen, in der Solidarität, in der Zeitschrift Cult & Card und in den Fachblättern der Gewerkschaften veröffentlicht werden.

Welche guten Gründe gibt es, Mitglied zu werden?

  • Gewerkschaftsmitglieder erhalten Informationen, Beratung und Hilfestellung zu Arbeitsrecht, Lohn- und Gehaltseinstufungen, Urlaub etc.
  • Der ÖGB setzt sich für Gehaltserhöhungen und Verbesserungen im Arbeits- und Sozialrecht ein.
  • Der ÖGB erwirkt beruflichen Schutz durch Ausbildungsnormen und ist als Berufsorganisation lebensbegleitend von Bedeutung.
  • Der ÖGB bietet seinen Mitgliedern Rechtschutz bei Differenzen mit der bzw. dem Arbeitgeber:in und kann in vielen Fällen auf dem Verhandlungsweg außergerichtlich etwas erreichen.
  • Der ÖGB bietet seinen Mitgliedern Unterstützungsleistungen im Falle der Arbeitslosigkeit.
  • Der ÖGB-Berufsschutz und die Solidaritätsversicherung bieten zusätzliche Leistungen u. a. Spital-Tagegeld bei Arbeits- und Freizeitunfällen.
  • Der Gewerkschaftsbeitrag ist steuerlich begünstigt.
  • Die eigene berufliche Position wird durch individuelle und kollektive Vorteile gestärkt. Gewerkschaftsmitglieder machen sich persönlich von der bzw. vom Arbeitgeber:in unabhängiger.
  • Der ÖGB hat für seine Mitglieder und deren Angehörige Angebote für Freizeit, Urlaub und zur persönlichen Weiterbildung.
  • In jedem Land der Welt organisieren sich aus gutem Grund arbeitende Menschen in Gewerkschaften. Die Gewerkschaftsidee ist einfach und überzeugend. Unsere Ideale sind Freiheit, Gleichheit und Solidarität. 

Wie kann ich am besten neue Mitglieder werben?

Ziel und Zielgruppen festlegen

Mit der Festlegung eines Werbeziels wird das Werben nicht leichter. Trotzdem ist dieser Schritt wichtig für den Werbeerfolg. Wenn das Betriebsratsteam weiß, worum es geht und wer für welche Nichtmitglieder "verantwortlich" ist, wenn also sowohl "das gemeinsame Ziel als auch die Arbeitsteilung klar definiert" sind, wird die Chance, effizient und erfolgreich zu werben, größer.

BR-Tipps:

  • Es ist sinnvoll, eine genaue Zielgruppe zu definieren.
  • Werbung nicht im ganzen Betrieb gleichermaßen intensiv betreiben.
  • Der Betriebsrat hat eine Liste von Nichtmitgliedern, die ständig aktualisiert wird.
  • Frauen werden, wenn möglich, von weiblichen Betriebsratsmitgliedern angesprochen.

Erfolgreich werben:

  • Ohne Motivation, Überzeugung und Initiative sollte man sich als Betriebsrätin bzw. als Betriebsrat gar nicht erst versuchen.
  • Notwendig ist es, der Belegschaft klar zu machen, dass alle von der Arbeit der Gewerkschaft profitieren und es daher recht und billig ist, der Gewerkschaft beizutreten.
  • Erfolgreich sind wir durch unsere Kompetenz, die wir den Mitarbeiter:innen vermitteln.
  • Wichtig ist: Zeit haben, zuhören, reden, immer wieder diskutieren, auch andere Meinungen gelten lassen.

Wann werben?

  • Der richtige Zeitpunkt! - Ob gleich nach Arbeitsbeginn oder erst nach einmonatiger Eingewöhnungsphase – Hauptsache, Sie sprechen Ihre KollegInnen an!
    Der richtige Ort! - Im Betrieb haben Sie viele Möglichkeiten, mit Ihren KollegInnen in Kontakt zu treten.

BR-Tipps:

  • Nach einem ersten (erfolglosen) Werbegespräch neuen Termin verbindlich vereinbaren oder in Aussicht stellen.
  • Die MitarbeiterInnen immer wieder ansprechen, besonders nachdem etwas erreicht wurde oder nachdem der ÖGB gut in den Medien war.
  • Bei Aussendungen, die die Gewerkschaft bzw. den ÖGB betreffen, besonders auf die Wichtigkeit der Mitgliedschaft hinweisen.
  • Nach 2 bis 3 erfolglosen Werbegesprächen aufhören und erst am nächsten Tag weitermachen.
  • Das Motto: Beharrlich sein und nicht nach einer Woche aufgeben.
  • Genaue Buchführung über das Nichtbeitreten zur Gewerkschaft, denn spätestens nach 6 bis 8 Wochen sollte unbedingt noch einmal nachgefragt werden.

Wie und wo werben?

Wie und wo geworben wird, hängt nicht zuletzt von der Betriebsgröße und den jeweiligen Möglichkeiten ab. In einem Großbetrieb kann ein Brief durchaus erfolgreich sein. In einem Kleinbetrieb, wo Tür an Tür gearbeitet wird, ist der gleiche Brief wahrscheinlich ungeeignet.

BR-Tipps:

  • Nur das persönliche Gespräch bringt Erfolg.
  • Jede/r bekommt einen persönlichen Brief nach Hause geschickt. Mitgliedsanmeldung und frankiertes Kuvert liegen bei. Wenn kein Beitritt erfolgt, wird ein persönliches Gespräch geführt.
  • Für neue MitarbeiterInnen: Willkommensgespräche, Willkommensmappe (mit Mitgliedsanmeldung) überreichen, später gezielt nachfragen.
  • Der erste Kontakt mit neuen KollegInnen im Unternehmen erfolgt persönlich und schriftlich zugleich. Das Betriebsratsgremium stellt sich vor und informiert über die Gewerkschaft und den ÖGB. Im Lauf der Zeit einzelne Kolleginnen und Kollegen gezielt immer wieder ansprechen.
  • Bei Veranstaltungen, die der Betriebsrat innerhalb des Betriebes durchführt.
  • Begleitet werden die Werbeaktivitäten von (Werbe-)Artikeln in der Betriebsratszeitung.
  • Werbegespräche werden am Arbeitsplatz der MitarbeiterInnen geführt.
  • Ein persönliches Werbegespräch wird allein im Betriebsratsbüro geführt.
  • Bewährt haben sich "Lehrlingsabende". Diese finden zu einem Zeitpunkt statt, wo die neuen Lehrlinge eintreten. Gemeinsam mit den "Alten" laden Betriebsrat und Jugendvertrauensrat zum Essen ein.

Werbeargumente

Je persönlicher Argumente formuliert und eingesetzt werden, desto erfolgreicher sind sie. Zielgruppenorientierung macht sich bezahlt.

BR-Tipps:

  • Die Vorteile für den Einzelnen und für die gesamte Belegschaft aufzeigen.
  • Service-Angebot besprechen. Wenn Hilfe notwendig ist, persönlich Hilfestellung geben und Anlaufstellen vermitteln bzw. aufzeigen.
  • Im Laufe einer Diskussion stellt sich sehr oft heraus, dass ein skeptischer Kollege/eine skeptische Kollegin gar nicht wusste,
  • dass der ÖGB seinen Mitgliedern kostenlosen Rechtschutz und umfassende Beratung in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen gewährt.
  • dass es keine "gesetzlichen" Gehaltserhöhungen gibt, sondern dass die Gewerkschaften Jahr für Jahr mit den ArbeitgeberInnen neue Kollektivverträge verhandelt;
  • dass der Mitgliedsbeitrag monatlich lediglich 1 Prozent des Bruttogehaltes beträgt und steuerlich absetzbar ist (je nach Steuerstufe werden zwischen 10% und 50% rückvergütet);
  • dass sich der ÖGB nicht nur mit Entgeltfragen, sondern auch mit Fragen der Arbeitsplatzgestaltung, der Arbeitszeit, der Steuerpolitik, der Arbeitnehmer:innenausbildung und -schulung auseinander setzt, viele Verbesserungen erreicht hat und weiterhin erreichen wird;
  • dass der ÖGB nach drei Jahren Mitgliedschaft eine kostenlose Solidaritätsversicherung gewährt und man nach zweijähriger Mitgliedschaft sogar finanzielle Unterstützung im Falle einer Arbeitslosigkeit erhält.