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Corona-Krise

Kürzere Arbeitszeiten und Weiterbildung gegen Arbeitslosigkeit

ÖGB-Community diskutiert die Frage der Woche und hat dabei klare Ideen für die Zukunft

Der Arbeitsmarkt ist noch immer schwer erschüttert von den Folgen der Corona-Krise. Ende August waren laut Angaben des AMS mehr als 400.000 Menschen arbeitslos, um fast dreißig Prozent mehr als im Vorjahr. 400.000 Arbeitssuchende bangen teilweise seit Monaten um ihre Existenz und fragen sich, wie und wann sie endlich wieder Arbeit und dadurch soziale Absicherung finden können.

Der ÖGB fragt und die Community antwortet

Unsere Community beschäftigt dieser Ausnahmezustand natürlich auch. Wir wollten wissen, mit welchen Maßnahmen, Arbeitslosigkeit reduziert werden könnte und haben gefragt: „Welche Maßnahmen würdest du setzen, um die Arbeitslosigkeit zu reduzieren?" Und das sind die nur einige der spannendsten Antworten unserer User:
 

„Wenn es zukünftig weniger Arbeitsplätze geben wird, müssen wir das als was Gutes sehen! Weniger Arbeit heißt mehr Freizeit. Auf die gerechte Verteilung der Arbeit und vor allem des generierten Wohlstands kommt es an. Deswegen braucht es einerseits eine Arbeitszeitverkürzung und andererseits eine gerechte Besteuerung von Kapitalerträgen.“

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„Der Arbeitsmarkt muss umgekrempelt werden. Weg mit der Ausbeutung und her mit fairen Löhnen.“

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„Wenn alle mehr Urlaubswochen zur Entlastung und Erholung bekämen, allen voran die Eltern, um die Sommerferien zu überbrücken, dann würde man automatisch mehr Platz für neue ArbeiterInnen schaffen!“

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„Es sollte für alle, die im hohen Alter gesundheitlich nicht mehr so können, die Möglichkeit geben, früher in Pension zu gehen. Die fleißigen ArbeiterInnen verdienen es, würdevoll zu altern und damit werden automatisch viele Arbeitsplätze für Jüngere frei!“

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„Der Online-Handel und die Online-Riesen müssen endlich gerecht besteuert werden! Es kann nicht sein, dass Kleinbetriebe aus und in Österreich mehr Steuern abgeben müssen als Amazon. Mit diesen Einnahmen ließe sich viel leichter eine Arbeitszeitverkürzung finanzieren.“

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„Ich würde auf Bildung bzw. Umschulung setzen. In Österreich gibt es so viele Branchen, die unterbesetzt sind."


Das Thema Arbeitszeitverkürzung scheint für die ÖGB-Online-Community der springende Punkt zu sein. „Ich fände eine Arbeitszeitverkürzung sehr begrüßenswert“ argumentiert eine Userin etwa, „denn weniger Arbeit heißt für mich eine viel gerechtere Verteilung von Wohlstand und Freizeit. Außerdem gibt es neben meinem Berufsleben auch andere wichtige Verpflichtungen, für die ich dann mehr Zeit hätte“.

Frage nach Fairness

Ein weiterer User ist überzeugt von der Senkung des Pensionsantrittsalters: „Ich glaube, man muss das Pensionssystem überdenken. Nach vielen Jahren harter Arbeit, muss man doch auch mal Zeit für sich und die eigene Familie bekommen dürfen, vor allem bei gesundheitlichen Problemen. Doch das sehen leider nicht alle so. Ich finde es besonders traurig mitanzusehen, wie einerseits ältere ArbeiterInnen sich bis zum Pensionsantritt durchkämpfen müssen und wie andererseits junge Menschen nach der Ausbildung ohne Job dastehen. Das ist nicht fair“.

Mehr als 400 Inputs

Insgesamt haben sich die User der ÖGB-Community mit mehr als 400 Rückmeldungen und Ideen gemeldet. Alle Kommentare und Beiträge befinden sich unter unserem Facebook-Posting.

Text: Sara Velic