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Milliardenpaket

175 Euro Trinkgeldersatz sind zu wenig

Gewerkschaft vida: Beschäftigte brauchen echte Perspektiven - Köstingers Trinkgeld-Vorstoß ist Tropfen auf heißen Stein

Die Tourismusbranche hat es in der Pandemie am härtesten getroffen: Die Hotels mussten lange zusperren, viele Gastrobetriebe stehen kurz vor dem Aus. Eine besonders hohe finanzielle Belastung bekamen Beschäftigte im Tourismus zu spüren. Und gerade sie sind es, die jetzt auf der Strecke bleiben. Denn beim heute geschnürten Milliardenpaket für den Tourismus ist für die Beschäftigen der Branche nur wenig Geld vorgesehen, auch wenn die Initiative der Regierung beim Trinkgeldersatz endlich zu handeln, begrüßenswert ist. Die Rede ist von 175 Euro, die von der Regierung als Trinkgeldersatz ausbezahlt werden sollen. 

vida-Tusch: Tropfen auf dem heißen Stein

„Jetzt werden die Kolleginnen und Kollegen mit 175 Euro Trinkgeld abgespeist – ein großer Wurf sieht anders aus“, kommentiert Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida, der die von Köstinger angekündigten 175 Euro Trinkgeldersatz als “Tropfen auf den heißen Stein” bezeichnet. Hochgerechnet auf die Zeit, in der Betriebe jetzt schon geschlossen haben, sind 175 Euro viel zu wenig. 

KellnerIn verliert 1.897 im Monat

Zum Vergleich: Ein Kellner mit einem Durchschnittsverdienst von 2.500 Euro brutto und 250 Euro Trinkgeld pro Woche verdient 2.874 Euro netto im Monat. Verliert er seine Arbeit, steht ihm ein AMS-Tagsatz von 36,56 Euro zu - das sind 977 Euro netto pro Monat. Für einen der vielen arbeitslos gewordenen KellnerInnen bedeutet das einen Jahres-Nettoverlust inklusive Trinkgeld von satten 18.521,40 Euro oder monatlich 1.897 Euro.

vida fordert Fixkostenzuschuss für Beschäftigte

Was braucht es also wirklich, um Beschäftigte zu unterstützen? Tusch fordert neben einem ernstgemeinten Trinkgeldersatz auch einen Fixkostenzuschuss für Beschäftigte. Er verstehe, dass es den Betrieben schlecht geht und es sei auch klar, dass man hier unterstützen muss. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen aber genauso wenig auf der Strecke gelassen werden, unterstreicht der Gewerkschafter. “Jetzt sind es aber erst recht die Beschäftigten, die man mit ihren Existenzängsten allein lässt, denn das Ersparte ist nach zwölf Monaten schon aufgebraucht“, warnt Tusch. 

Tourismus

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