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GPA-djo

Gehaltsplus von 1,5 Prozent für Handelsbeschäftigte

Ein Gehaltsplus von 1,5 Prozent, die Aufforderung an Unternehmen, Corona-Prämien von mindestens 150 Euro auszubezahlen, bessere Bezahlung für die umstrittene Arbeit zu Silvester und Verbesserungen im Rahmenrecht, das sind die Ergebnisse der Kollektivvertragsverhandlungen für den Handel.

Wie bereits bei den Metallern ging es heuer auch im Handel schnell, VertreterInnen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern präsentierten ihren Abschluss am 21. Oktober bereits in der ersten Runde nach elf Stunden.

„Mit dem Abschluss wurde den besonderen wirtschaftlichen Gegebenheiten des Handels Rechnung getragen, es konnte eine nachhaltige reale Gehaltserhöhung für alle Angestellten erzielt werden. Zusammen mit den rahmenrechtlichen Verbesserungen ist es ein herzeigbares Ergebnis, von dem die Handelsangestellten langfristig profitieren“, so Anita Palkovich, Chef-Verhandlerin der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp).

Wir haben ein Ergebnis erreicht, von dem die Angestellten im Handel langfristig profitieren.

Anita Palkovich, Chefverhandlerin der GPA-djp

Die Gewerkschaft setzte sich mit der Forderungen nach einer Gehaltserhöhung über der Inflation durch. Die Arbeitgeber konnten sich nicht zu einer Verankerung der Corona-Prämie im Kollektivvertrag durchringen, es ergeht aber die Empfehlung an Unternehmen, die gut durch die Corona-Krise gekommen sind, den Einsatz ihrer MitarbeiterInnen während des Lockdowns mit mindestens 150 Euro zu honorieren. Es habe während der Verhandlung bereits positive Signale großer Unternehmen gegeben, so Palkovich, die davon ausgeht, dass ein Viertel der rund 420.000 Angestellten im Handel eine Corona-Prämie bekommen wird.

Konzerne kündigen Prämie an

Die MitarbeiterInnen von Billa, Merkur, Penny und BIPA werden beispielswiese eine Prämie bekommen, kündigte der Vorstand der REWE International AG, unmittelbar nach dem Abschluss an. Der Einsatz der Belegschaft bedeute dem Konzern sehr viel, als Zeichen dieser Wertschätzung werde in den nächsten Wochen eine zweite Corona-Prämie ausbezahlt. Weitere Unternehmen folgten.

Verpflichtende Corona-Prämie für Lehrlinge

Lehrlinge im Handel, die während des Lockdown per Verordnung vom Homeschooling ausgenommen waren und zur Arbeit herangezogen wurden, erhalten eine verpflichtende Prämie von 150 Euro.

Die Gewerkschaft setzte sich mit ihrer Forderung nach einer besseren Abgeltung der verlängerten Arbeit zu Silvester durch: Für Arbeiten zwischen 13 und 15 Uhr gebührt am 31.12. ein Zuschlag von 50 Prozent, ab 15 Uhr ist ein Zuschlag von 100 Prozent zu bezahlen. Außerdem müssen als Ausgleich für verkürzte Ruhezeiten künftig Ausgleichsruhezeiten gewährt werden. Sollte das nicht möglich sein, entsteht Zeitausgleich.

Weiters erleichtern Änderungen bei der Samstagsregelung die Möglichkeit von Wochenendarbeit für Teilzeitkräfte. Diese Regelungen treten bereits mit 1.12.2020 in Kraft, der Kollektivvertrag gilt ab 1. Jänner 2021.