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Keine Einigung bei Laudamotion-Verhandlungen. Die Hand der Gewerkschaft bleibt weiterhin ausgestreckt.

Kollektivvertrag

„Für uns gibt es ganz klare rote Linien“

Gewerkschaft vida stimmt Gehalt unter Armutsschwelle bei Laudamotion nicht zu

15 Stunden dauerten die Verhandlungen um Laudamotion zwischen der Gewerkschaft vida und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) am 29. Mai. Am Ende mussten die Gespräche ohne Übereinkunft abgebrochen werden. Eine Lösung für den Erhalt der Arbeitsplätze der Beschäftigten auf der Wiener Basis und für einen neuen Kollektivvertrag konnte nicht erzielt werden. Laudamotion hatte angekündigt, vorzeitig die Kurzarbeitsförderung zu beenden und die Basis am Flughafen Wien zu schließen, außer die Beschäftigten verzichten auf weite Teile ihres Einkommens.  

„Für uns gibt es ganz klare rote Linien: Wir können weder ein Grundgehalt unter der Armutsschwelle akzeptieren, noch können wir einen Vertrag unterschreiben, der rechtswidrige Bestimmungen enthält“, stellt vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit dazu fest und fügt hinzu: „Aber aus unserer Sicht besteht weiter Gesprächsbereitschaft, unsere Hand bleibt ausgestreckt!“  

Eine Hilfskraft im Service in einem Hotel bekommt ein garantiertes Grundgehalt von über 1.500 Euro brutto im Monat sowie zusätzlich Weihnachts- und Urlaubsgeld, so der vida-Vorsitzende weiter. Die Gewerkschaft könne nicht zulassen, dass für sicherheitsrelevante Berufe, wie jene der FlugbegleiterInnen, weniger gezahlt werde. „Es geht hier auch um die Arbeitsbedingungen aller Beschäftigen in Österreich“, betont Hebenstreit.   

Die vida habe einen Kompromissvorschlag – ein Grundgehalt über der Armutsgrenze für FlugbegleiterInnen sowie eine Reduktion der Einkommensverluste bei den Co-Piloten durch Umschichtungen innerhalb aller Gehälter ohne zusätzliche Kosten für Laudamotion – vorgelegt. Diesen wollten die WKÖ und das Unternehmen jedoch nicht annehmen.

„Wir stellen mit großem Bedauern fest, dass es offensichtlich weder der Wirtschaftskammer noch dem Laudamotion-Management ein Anliegen ist, den Standort in Wien zu erhalten. Vielmehr dürfte der Abzug aus Wien wohl schon länger geplant gewesen sein, um einen starken Abgang aus Wien auf Kosten der Beschäftigten hinzulegen. Es liegt jetzt am Management, sich um Kurzarbeit und staatliche Hilfen zu bemühen sowie unser Kompromissangebot anzunehmen. Die vida ist für weitere Verhandlungen bereit“, bekräftigt Hebenstreit abschließend.