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ÖGB-Vizepräsident, Bundesvorsitzender der Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im ÖGB
Michael Mazohl

Mehr Geld

GÖD fordert die Aufnahme von Gehaltsverhandlungen

Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) verlangt für alle öffentlich Bediensteten ein nachhaltiges Gehaltsplus, das dauerhaft die Kaufkraft stärkt

Die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) hat den für ihren Bereich zuständigen Vizekanzler Werner Kogler in einem Brief um die Aufnahme der Gehaltsverhandlungen ersucht.

„Alle unsere Kolleginnen und Kollegen haben in dieser schwierigen Situation einer Pandemie die Funktionsfähigkeit des Staates sichergestellt. Sie verdienen Wertschätzung und natürlich damit verbunden eine Gehaltserhöhung, die dauerhaft die Kaufkraft stärkt“, so GÖD-Vorsitzender Norbert Schnedl.

Starten soll die Lohnrunde so schnell wie möglich.

Hier der Brief im Wortlaut:

„Sehr geehrter Herr Vizekanzler!

Österreich ist bisher sehr gut durch die Corona-Pandemie gekommen.

Die Wirtschaft hat deutlich an Fahrt aufgenommen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist mittlerweile vollständig geimpft. Trotzdem sind die Herausforderungen für alle Berufsgruppen im Öffentlichen Dienst auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene nach wie vor enorm. Die wachsenden Aufgaben und die Pensionierungswelle führen in allen Bereichen zu immer schwierigeren Arbeitsbedingungen. Unsere Kolleginnen und Kollegen arbeiten nun schon seit Beginn der Pandemie unter großem Druck, zeigen höchste Einsatzbereitschaft und tragen wesentlich zur Bewältigung der Krise bei. Vielfach sind Belastungsgrenzen erreicht bzw. bereits überschritten, und die vierte Infektionswelle gewinnt schon wieder deutlich an Dynamik.

Ohne das große Engagement aller Kolleginnen und Kollegen wäre die hohe Funktionalität aller staatlichen Einrichtungen, insbesondere Justiz, öffentliche Verwaltung, innere und äußere Sicherheit, Bildung und Gesundheit sowie alle Bereiche der Daseinsvorsorge nicht aufrecht zu erhalten gewesen. Die qualitätsvollen Leistungen aller Kolleginnen und Kollegen im Öffentlichen Dienst in Österreich, die mit großem Verantwortungsbewusstsein und absoluter Gesetzestreue erbracht werden, sind ein bedeutender Standortvorteil im internationalen Wettbewerb.

Die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst fordert eine nachhaltige Erhöhung der Gehälter, Monatsentgelte und Zulagen, damit eine dauerhafte Kaufkraftsteigerung für alle öffentlich Bediensteten sichergestellt wird.

Neben den außer Streit zu stellenden Erkenntnissen der Wirtschaftsforschungsinstitute bezüglich Inflationsrate und Wirtschaftswachstum sollen auch die schwierigen Arbeitsbedingungen, die besonderen Belastungen und der große Einsatz aller öffentlich Bediensteten Basis für die Verhandlungen sein.

Es wird ersucht, zu den Verhandlungen die Vertreter/innen der Länder, des Städte- und Gemeindebundes sowie seitens der Arbeitnehmer/innen auch die Gewerkschaft Younion einzuladen.

Mit 31. Dezember 2021 läuft das aktuelle Gehaltsabkommen für alle öffentlich Bediensteten aus.

Die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst ersucht um zeitgerechte Aufnahme von Gehaltsverhandlungen, damit das zu erzielende Abkommen mit 1. Jänner 2022 in Kraft treten kann.“