Mehr Geld
Metaller-KV: Löhne und Gehälter steigen um 10 Prozent
Gewerkschaften PRO-GE und GPA sichern mit nachhaltigem Abschluss die Kaufkraft und vereinbaren auch eine Erhöhung für das nächste Jahr
(Update, 30. November 2023)
Die Kollektivvertragsverhandlungen für rund 200.000 Beschäftigte und Lehrlinge der Metallindustrie wurden am 30. November mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) fortgesetzt. In dieser achten Verhandlungsrunde erreichten die Gewerkschaften PRO-GE und GPA einen ersten Lohn- und Gehaltsabschluss in der Metallindustrie.
Der Abschluss im Detail:
- Die Ist-Löhne und -Gehälter steigen um 10 Prozent, aber maximal um 400 Euro monatlich.
- Die kollektivvertraglichen Mindestlöhne und Mindestgrundgehälter werden um 8,5 Prozent erhöht. Der neue Mindestlohn bzw. das Mindestgrundgehalt liegt nun bei 2.426,23 Euro.
- Die Zulagen und Aufwandsentschädigungen steigen ebenso um 8,5 Prozent.
- Für Lehrlinge wurde im Vorjahr eine Erhöhung in Etappen bis 2024 beschlossen. Aufgrund der Inflation wird nun die vorgesehene Prozenterhöhung für das 2., 3. und 4. Lehrjahr auf 8,5 Prozent erhöht. Im ersten Lehrjahr steigt das Einkommen wie vorgesehen von 900 auf 1.000 Euro.
- Zusätzlich wird es eine Härtefallregelung für Betriebe geben, die wirtschaftlich in einer besonders schwierigen Lage sind.
(Update, 21. November 2023)
Die mittlerweile siebte Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die Metallindustrie wurde nach sieben Stunden ohne Ergebnis abgebrochen. Die eintägigen Streiks werden jetzt vertieft. Um Bewegung in die Gespräche zu bringen, haben die Gewerkschaften ihre Forderung auf 10,6 Prozent adaptiert und eine soziale Staffelung gefordert.
Das Arbeitgeber-Angebot liegt nach wie vor bei einer nachhaltigen Erhöhung von im Schnitt 6 Prozent.
(Update, 14. November 2023)
Ergebnislos ist auch die bereits sechste Verhandlungsrunde der Gewerkschaften PRO-GE und GPA mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie für den Kollektivvertrag Metallindustrie verlaufen.
Die Arbeitgeber haben Lohn- und Gehaltserhöhungen um durchschnittlich sechs Prozent geboten - das ist weiter deutlich zu gering. Die Reallohnverluste der Beschäftigten, angeheizt durch die hohen zweistelligen Preissteigerungen in der Vergangenheit, wären enorm.
Bis 17. November rufen die Gewerkschaften vorerst in rund 200 Betrieben der Metalltechnischen Industrie (FMTI) zu eintägigen Streiks auf.
(Update, 10. November 2023)
Bei den Kollektivvertragsverhandlungen der Metaller steht es laut Gewerkschaften PRO-GE und GPA "Spitz auf Knopf". Sollte es am Montag, 13. November, keinen Abschluss geben, "wird es zu den größten Arbeitsniederlegungen seit langer Zeit kommen", so die Chefverhandler Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).
Am 9. November hat es auch in der fünften Verhandlungsrunde mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) kein Ergbnis gegeben. Die Ringen für den Kollektivvertrag Metallindustrie wurde nach sechs Stunden ergebnislos unterbrochen.
Das Angebot ist für die Gewerkschaften weiterhin nicht akzeptabel, denn die vorgeschlagene Lohn- und Gehaltserhöhung liegt weiterhin deutlich unter der Inflationsrate von 9,6 Prozent.
Das geschah im Vorfeld:
Nach einer ergebnislosen vierten KV-Verhandlungsrunde haben die Gewerkschaften PRO-GE und GPA mit Warnstreiks von 6. bis 8. November den Druck erhöht.
Tausende Arbeitnehmer:innen in vielen Großbetrieben haben sich am solidarischen Arbeitskampf, unter anderem bei Welser Profile, Engel, voestalpine, ZKW, Neuman Aluminium, Schoeller-Bleckmann, Amag, Borbet, Leitz, Miba, TCG Unitech, BMW Motoren, Wacker Neuson oder Plasser & Theurer, beteiligt.
„Die Kampfbereitschaft ist hoch. Es liegt nun an den Arbeitgebern ein neues Angebot zu legen, dass die Teuerung der Vergangenheit berücksichtigt und damit für uns auch verhandelbar ist. Nur so lässt sich eine Ausweitung der Streiks abwenden. Wir stehen jedenfalls am 9. November für ernsthafte Verhandlungen auf Augenhöhe bereit, auch wenn es die ganze Nacht dauern sollte“, sagen die beiden Chefverhandler der Arbeitnehmer:innen, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).
Die Gewerkschaften fordern 11,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Arbeitgeber haben bisher lediglich 2,5 Prozent plus einen Fixbetrag von 100 Euro plus eine Einmalzahlung von 1050 Euro geboten.
Am 2. November 2023 fand die bereits vierte Verhandlungsrunde der Gewerkschaften PRO-GE und GPA mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie statt.
Die Gewerkschaften forderten ein neues, verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite ein. Sollte es zu keinem Abschluss kommen, werde ab 6. November gestreikt.
Die Streikfreigabe des ÖGB wurde davor bereits eingeholt.
Die dritte Verhandlungsrunde der Gewerkschaften PRO-GE und GPA mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) ist am 20. Oktober nach drei Stunden ohne Ergebnis unterbrochen worden. Der Druck wird seitens der Gewerkschaften nun erhöht. Ab jetzt werden Betriebsversammlungen in der gesamten Metallindustrie abgehalten.
Die Arbeitgeber haben zuletzt eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent bei einer zugrundeliegenden Inflation von 9,6 Prozent geboten. Dieses Angebot wurde nicht verbessert und ist „ein Hohn gegenüber den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die hart und schwer gearbeitet haben. Sie zeigen keinerlei Bereitschaft, ernsthafte Verhandlungen zu führen“, sagen die beiden Chefverhandler der Arbeitnehmer:innenseite, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).
Die Gewerkschaften lassen sich hier nicht abspeisen. Die Belegschaften werden deshalb ab Montag bei Betriebsversammlungen von ihren Betriebsräten informiert. Dabei werden vorsorglich Beschlüsse für gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen eingeholt. Die Forderung der Arbeitnehmer:innen nach 11,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt bleibt weiter aufrecht. „Die Voodoo-Rechnung, dass das Arbeitgeberangebot 9 Prozent wert wäre, kann jeder Grundschüler widerlegen“, so Binder und Dürtscher.
Die Gewerkschaften erwarten in der kommenden Verhandlungsrunde am 2. November vom FMTI ein ernsthaftes und annehmbares Angebot, um ernsthafte und effiziente Gespräche sicherzustellen. Nur auf diese Weise können Arbeitskampfmaßnahmen vermieden werden.
Zum Auftakt der Kollektivvertragsverhandlungen haben die Gewerkschaften PRO-GE und GPA am 25. September 2023 ihre Forderungen an die Arbeitgeber der Metalltechnischen Industrie übergeben. Rund 200.000 Arbeitnehmer:innen arbeiten in der Metallindustrie:
Ausgangspunkt für die Lohnforderung ist wie immer die rollierende Inflation - also die Teuerungsrate der vergangenen zwölf Monate: Sie beträgt heuer 9,6 Prozent.
Einen Abschluss unter diesem Wert wird es sicherlich nicht geben, betont PRO-GE-Chefverhandler Reinhold Binder: „Wir werden nicht mitspielen, wenn es darum geht, dass die Arbeitnehmer:innen Geld verlieren. Wir brauchen angesichts der Teuerung eine nachhaltige Erhöhung. Zuerst sind die Preise gestiegen und jetzt müssen die Löhne rauf.“
Auch Karl Dürtscher, Chefverhandler der Gewerkschaft GPA, unterstreicht, dass „wir keinen Abschluss unter der rollierenden Inflation akzeptieren werden. Die Arbeitgeberseite fordert von den Arbeitnehmer:innen zurückzustecken und einen Wertverlust der Löhne und Gehälter hinzunehmen. Nicht mit uns“.
Neben dem Plus am Konto geht es bei den KV-Verhandlungen (Termine sind am 2., 9. und 20. Oktober 2023 angesetzt) heuer auch um das Thema Arbeitszeitverkürzung - etwa eine leichtere Erreichbarket der 6. Urlaubswoche.
Angesichts der hohen Inflation dürften heuer besonders harte und lange Verhandlungen bevorstehen.