
4,5 Prozent mehr Lohn oder mindestens 100 Euro fordern PRO-GE und GPA-djp
Metaller-Herbstlohnrunde: Es muss rascheln
„Machen wir Nägel mit Köpfen!“ – mit diesen Worten hat PRO-GE-Chefverhandler Rainer Wimmer die aktuelle Herbstlohnrunde der Metaller angekündigt. Er und GPA-djp-Chefverhandler Karl Dürtscher haben am 23. September die Lohnforderung der Gewerkschaften für die 136.000 Beschäftigten in den 1.200 Unternehmen der metalltechnischen Industrie an die Arbeitgeber überbracht. Die Gewerkschaften fordern Lohn- und Gehaltserhöhungen von 4,5 Prozent bzw. einen Mindestbetrag von 100 Euro.
Ohne Ergebnis unterbrochen
Die KV-Runde wurde gleich nach der Übergabe am 24. September fortgesetzt und ohne Ergebnis unterbrochen. Bislang wurde von der Arbeitgeberseite noch kein Gegenangebot für Lohn- und Gehaltserhöhungen gemacht. Lediglich die für die Verhandlungen relevante Inflationsrate von 1,8 Prozent konnte außer Streit gestellt werden. Die nächsten Verhandlungen finden am 15. (3. Runde) und 16. Oktober (4. Runde) statt.
2018 war ein Rekordjahr. Es muss rascheln!
Die Metallindustrie-Arbeitgeber haben die gewerkschaftliche Forderung als "realitätsfremd" zurückgewiesen. Das ist aber nicht nachvollziehbar: „Österreichs Metallindustrie war in den vergangenen Jahren äußerst erfolgreich, 2018 war sowieso ein Rekordjahr, und auch im ersten Halbjahr 2019 gibt es einen klaren Aufwärtstrend. Jetzt müssen die ArbeitnehmerInnen mit kräftigen Lohnerhöhungen davon profitieren. Es muss rascheln“, so die Chefverhandler Wimmer und Dürtscher.
Es gibt genug zu verteilen
Zu verteilen gibt es genug: Die Gewinnausschüttungen sind auf einem absoluten Rekordhoch. Mehr als zwei Milliarden Euro, also 90 Prozent des erzielten Jahresüberschuss wurden laut einer aktuellen Branchenanalyse der Arbeiterkammer 2018 an die Eigentümer ausgeschüttet.
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4-Tage-Woche, 6. Urlaubswoche
Neben den Lohn- und Gehalterhöhungen sind wichtige rahmenrechtliche Forderungen auf dem gewerkschaftlichen Programm zu finden. Dabei geht es unter anderem um einen Anspruch für die Beschäftigten, sich für eine 4-Tage-Woche entscheiden zu können, und um die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche durch verbesserte Anrechnung von Vordienstzeiten.
Auch Metallgewerbe verhandelt
Auch die Lohnrunde für das Metallgewerbe hat begonnen. Für die 110.000 ArbeiterInnen und 17.000 Lehrlinge fordert die PRO-GE neben höheren Löhnen auch die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche, das Wahlrecht zwischen Geld und Freizeit bei der Abgeltung von Überstunden und die Ermöglichung der 4-Tage-Woche.
Metaller-Lohnrunde: So geht’s weiter
Nach dem Start der KV-Verhandlungen der Metalltechnische Industrie mit 126.500 Beschäftigten folgt die Gießerei-Industrie (7.400 Beschäftigte) am 3. Oktober, die Fahrzeugindustrie (34.600 Beschäftigte) am 9. Oktober, der Bereich Bergbau-Stahl (rund 17.000 Beschäftigte) am 28. Oktober und die NE-Metallindustrie (rund 6.400 Beschäftigte) am 30. Oktober. Die Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen (rund 5.000 Beschäftigte) starten am 30. September.