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Schwangere Beschäftigte mit Kundenkontakt sollen freigestellt werden

Im Handel müssen schwangere Beschäftigte trotz Pandemie und Kundenkontakt ihre Arbeit verrichten.

Das ist aus gesundheitspolitischer Sicht untragbar. Im Rahmen einer Aktion vor dem Gesundheitsministerium hat die Gewerkschaft GPA ihre Forderung, dass schwangere Handelsangestellte dringend vom Dienst freigestellt werden müssen, erneuert. 

Wo bleibt der Respekt?  

„Derzeit hört man ja viel von Respekt, den PolitikerInnen vor allem dann einfordern, wenn es um ihre eigene Person geht. Gegenüber den Handelsangestellten und insbesondere den schwangeren Kolleginnen, lässt die Politik bislang jeden Respekt vermissen“, betont die Vorsitzende der Gewerkschaft GPA, Barbara Teiber.

GPA-Vorsitzende Barbara Teiber
GPA-Vorsitzende Barbara Teiber Edgar Ketzer
Mirijam Hall, Gynäkologin
Mirijam Hall, Gynäkologin Edgar Ketzer

Corona erhöht Risiko einer Frühgeburt  

Unterstützung aus medizinischer Sicht bekommt die GPA von der Wiener Gynäkologin Mirijam Hall, die auf einer geburtshilflichen Corona-Station arbeitet: „Schwangere haben im Falle einer Corona-Infektion ein erhöhtes Risiko, mit einem schweren Verlauf. Dadurch steigt auch das Risiko, eine Frühgeburt zu erleiden. Schwangere müssen deshalb dringend besonders geschützt werden.“

Hall tritt auch für die rasche Impfung von schwangeren Frauen ein, die besonderen Gefahren ausgesetzt sind. 

Gesundheitsminister muss handeln  

GPA-Vorsitzende Teiber appelliert auch an Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein in seiner Rolle als Arzt und Mediziner: „Herr Minister, tun sie alles, um die Freistellung von schwangeren Kolleginnen im Handel zu ermöglichen! Es ist höchste Zeit. Zeigen sie Verantwortung und Respekt!“ 

Im Mutterschutzgesetz müssten bloß sechs Wörter geändert werden, um den Schutz von schwangeren Kolleginnen mit Kundenkontakt zu gewährleisten. Einen entsprechender Textentwurf wurde an die Generalsekretärin im Gesundheitsministerium, Ines Stilling, übergeben.