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Initiative „Kinderarbeit stoppen!“ übergibt Justizministerin Zadić 2.300 Unterstützungserklärungen in Form eines Bildmosaiks
Initiative „Kinderarbeit stoppen!“ übergibt Justizministerin Zadić 2.300 Unterstützungserklärungen Martin Gröbner e.U.

Welttag gegen Kinderarbeit

Tausende erhobene Hände gegen Kinderarbeit

Initiative „Kinderarbeit stoppen!“ übergab Justizministerin Zadić 2.300 Unterstützungserklärungen

Du hast es in der Hand – gemeinsam Kinderarbeit stoppen”, unter diesem Motto sind Menschen aus aller Welt aufgefordert, ihre Hand symbolisch gegen Kinderarbeit zu erheben und die Politik damit zum Handeln aufzufordern. Als Zwischenstand wurden am Freitag 2.300 Unterstützungserklärungen in Form eines Mosaik-Bildes an Justizministerin Alma Zadić, anlässlich des morgigen Welttags gegen Kinderarbeit, übergeben. Die Forderung dahinter: Kinderarbeit wirkungsvoll bekämpfen. Neben konkreter Unterstützung ärmerer Länder und dem Verzicht auf Produkte, in denen Kinderarbeit steckt, ging es auch um ein wirkungsvolles Lieferkettengesetz.

Kinderarbeit steigt weltweit an

Die Kampagne “Kinderarbeit stoppen!” wurde angesichts erschütternder Zahlen von einem Bündnis aus weltumspannend arbeiten (dem entwicklungspolitischen Verein im ÖGB), der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, Jugend Eine Welt und der Kindernothilfe Österreich gestartet. Laut neu veröffentlichter Zahlen von UNICEF und ILO sind weltweit rund 160 Millionen Kinder von Kinderarbeit betroffen, weitere 9 Millionen könnten aufgrund der Corona Pandemie bis 2022 dazukommen

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat aufgrund der steigenden Zahlen das Jahr 2021 zum internationalen Jahr zur Beseitigung von Kinderarbeit erklärt. Ziel ist es, im Rahmen der nachhaltigen Entwicklungsagenda, Kinderarbeit bis zum Jahr 2025 vollständig abzuschaffen. Mit der internationalen Staatengemeinschaft hat sich auch Österreich dazu verpflichtet.

Auch in Österreich werden Produkte aus Kinderhand verkauft

Eine neu veröffentlichte Studie der Österreichischen Forschungsstiftung für Entwicklung (ÖFSE) beleuchtet die globale Kakao- und Schokoladenwertschöpfungskette und zeigt: Auch die süßen Versuchungen in heimischen Supermärkten sind keineswegs frei von Kinderarbeit. Die Studie macht deutlich, dass es dringend weitergehender Bemühungen in Kooperation zwischen Unternehmen, Zivilgesellschaft und Politik bedarf, um Kinderarbeit in globalen Produktionsketten zu verhindern.

Wirkungsvolles Lieferkettengesetz gefordert

In Europa werden Unternehmen für die weltweite Rohstoffgewinnung und Produktion immer mehr in die Verantwortung genommen: In Deutschland hat der Bundestag ein Lieferkettengesetz beschlossen. Dem österreichischen Nationalrat liegt ein Entschließungsantrag für ein solches Gesetz vor.

Dieses setzt eine gesetzlich verankerte Sorgfaltspflicht in Bezug auf Arbeits- und Menschenrechte entlang der globalen Lieferketten fest. Damit werden heimische Unternehmen in die Pflicht genommen, sich die Arbeitsbedingungen in den global verteilten Produktionsstätten genauer anzusehen

Michael Wögerer, Projektleiter von weltumspannend arbeiten, dem entwicklungspolitischen Verein im ÖGB, macht klar, dass nur ein wirkungsvolles Lieferkettengesetz Kinderarbeit stoppen kann: „Seit Jahren fordert die internationale Staatengemeinschaft ein Ende der Kinderarbeit, zahlreiche Beschlüsse gibt es dazu. Die aktuelle Entwicklung macht jedoch deutlich, dass die wohlwollenden Resolutionen der hohen Politik kaum das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben stehen. Es braucht konkrete Maßnahmen, Gesetze und Sanktionsmöglichkeiten für Konzerne, die entlang ihrer Lieferketten an der Ausbeutung von Kindern profitieren. Das sind wir den Kindern schuldig!“

Aktion „Zeig deine Hand für #kinderarbeitstoppen“

Die Aktion „Zeig deine Hand für #kinderarbeitstoppen“ läuft noch bis Mitte Juli.

Auch du kannst dich beteiligen: Mach ein Foto von deiner Hand und lade es direkt auf die Mosaik-Wand hoch.