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Viele Eltern wissen nach wie vor nicht, wie sie die Betreuung ihrer Kinder neun Wochen lang sicherstellen sollen.
„Beruf und Familie müssen in Zukunft besser vereinbar sein, hier müssen endlich Taten gesetzt werden“, fordert Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende Adobe Stock

Familie

Bessere Kinderbetreuung und Kinderbildung: Sozialpartner und IV zeigen, was notwendig ist

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für viele Menschen, vor allem aber für Frauen, nach wie vor ein Drahtseilakt

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Leider sind es aber noch immer mehrheitlich Frauen, die den Spagat zwischen Familie und Beruf meistern müssen. Zwar wurden in Österreich viele Fortschritte erzielt, aber am Ziel ist man noch lange nicht. Was eine hochwertige, flächendeckende Kinderbetreuung braucht, haben die Sozialpartnerinnen und die IV am 10. Jänner 2023 beim Kinderbetreuungsgipfel in der Hofburg aufgezeigt.  

Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung und verbesserte Arbeitsbedingungen
Forderung beim Gipfel: Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung und verbesserte Arbeitsbedingungen ÖGB - Roland de Roo

Notwendige Schritte zum Ziel

Gerade vor dem Hintergrund des akuten Arbeits- und Fachkräftemangels ist ein konsequenter Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen mit Öffnungszeiten, die der Arbeitswelt angepasst sind, ein Muss, betonen die Sozialpartnerinnen. Das würde vor allem ArbeitnehmerInnen in ländlichen Regionen unterstützen. Davon profitieren würde aber auch die Wirtschaft und die Lebensqualität vor Ort.  Neben dem Ausbau der Betreuungsplätze muss aber aus Sicht der Sozialpartnerinnen vor allem die Qualität in der frühkindlichen Bildung gewährleistet sein. Denn jeder Euro, der in die frühkindliche Bildung investiert wird, kommt 8-fach zurück. 

Elementarbildung in hoher Qualität hat nämlich zwei sehr positive Effekte: Erstens können durch die Betreuungssicherheit sowohl die Frauenerwerbsquote als auch die Zahlen der Arbeitsplätze in der Elementarpädagogik gesteigert werden. Und zweitens führen Investitionen in frühkindliche Bildung später zu besseren Leistungen in der Schule und besseren Chancen auf dem Arbeitsmarkt und die Wahrscheinlichkeit, von Sozialleistungen abhängig zu sein, ist wesentlich geringer. In diesem Zusammenhang unterstreicht AK-Präsidentin Renate Anderl: „Deshalb braucht es jetzt ganz dringend eine Milliarde Euro mehr pro Jahr.“

Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung und verbesserte Arbeitsbedingungen

Konkret gefordert wird zudem auch ein Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 1. Geburtstag des Kindes. „Beruf und Familie müssen in Zukunft besser vereinbar sein, hier müssen endlich Taten gesetzt werden“, fordert Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende, und fügt hinzu: „Um gute Kinderbildung überhaupt zu ermöglichen, muss aber auch darauf geschaut werden, wie es den Beschäftigten in der Elementarpädagogik geht. Alle politischen Kräfte sind gefordert, für eine Ausbildungsoffensive und gute Arbeitsbedingungen zu sorgen, um den Arbeitskräftebedarf zu decken“, sagt Schumann.

Wir haben uns schon vor einiger Zeit mit diesem Thema unserer Zeitschrift "Solidarität" auseinandergesetzt
KLICK HIER

 

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