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Gesetzliche Anrechnung der Karenzzeiten und Papamonat im Parlament beschlossen

Mutterschutz und Karenz

Ein guter Tag für Familien

Gesetzliche Anrechnung der Karenzzeiten und Papamonat beschlossen

Familien haben doppelt Grund zum Feiern. Der Nationalrat hat die gesetzliche Anrechnung der Karenzzeiten und den Rechtsanspruch auf den Papamonat für alle beschlossen – zwei langjährige Forderungen der ÖGB-Frauen. Kein Wunder, dass die Freude nun riesengroß ist: „Endlich werden die finanziellen Benachteiligungen von Müttern, die in Karenz gehen, gestoppt und Väter, die gerne mehr Zeit mit Kind und Frau verbringen wollen, bekommen die Chance dazu“, betont Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende. Bisher ist das immer am Widerstand der ÖVP gescheitert.

Riesenfortschritt für Frauen

Frauen mit Kindern hatten Nachteile, wenn sie mehrere Jahre in Karenz waren, wie etwa niedrigere Löhne, weil sie langsamer im Gehaltsschema vorrücken als Männer. Bisher wurden nämlich nur zehn Monate der ersten Elternkarenz für das Urlaubsausmaß, die Dauer der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und für die Kündigungsfristen per Gesetz angerechnet.

Durch den Beschluss im Nationalrat am 2. Juli 2019 ändert sich das: Für Geburten ab dem 1. August 2019 werden Zeiten der Elternkarenz nun bis zu 24 Monate pro Kind für alle dienstzeitabhängigen Ansprüche automatisch berücksichtigt, also beispielsweise auch für Gehaltsvorrückungen. "Durch die neue Regelung profitieren Frauen - aber auch Männer, die in Karenz gehen - von höheren Löhnen, weil sie rascher im Gehaltsschema aufrücken", erklärt die ÖGB-Vizepräsidentin. Zudem wirke sich die gesetzliche Anrechnung der Karenzzeiten positiv auf die spätere Pensionshöhe aus. Denn ein höheres Einkommen während des Arbeitslebens führt automatisch zu einer höheren Pension.

Auch die vergangene Regierung hätte die Chance gehabt, hier rasch für Verbesserungen zu sorgen. Das Interesse war aber nicht sonderlich groß und eine gesetzliche Lösung wurde trotz Versprechens blockiert.   

Wichtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung

Gelohnt hat sich auch der konsequente Einsatz der ÖGB-Frauen beim Thema Papamonat. „Wir haben seit Monaten auf einen Rechtsanspruch gedrängt, weil der Papamonat nur dann wirklich ein Papamonat ist, wenn ihn auch jeder Vater in Anspruch nehmen und sich in dieser Zeit voll und ganz seiner Familie widmen kann“, erklärt Schumann.

Argumente, wie etwa der Papamonat belaste die Wirtschaft, lässt die ÖGB-Vizepräsidentin nicht gelten. Er sei planbar und verursache keine zusätzlichen Kosten für die Betriebe. „Daher sind wir uns sicher, dass jeder Betrieb es verkraftet, einen Monat lang auf einen Jungvater zu verzichten.“

Einsatz für gutes Leben geht weiter

Obwohl das ein sehr guter Tag für Familien, für Frauen und Männer, aber auch für Kinder ist, denken die ÖGB-Frauen nicht daran, sich am Erfolg auszuruhen. Auch künftig können die Beschäftigten voll auf ihre Unterstützung zählen, betont Schumann. „Wir werden genau darauf achten, was schiefläuft und für Verbesserungen im Sinne der Beschäftigten kämpfen. Denn wir wollen: Ein gutes Leben für alle, gerechte Einkommen und Arbeitsbedingungen, die nicht krank machen.