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Voller Erfolg: „CAREinthia – die 1. Kärntner Messe für Beschäftigte im Pflege- und Betreuungsbereich“

Großer Erfolg: „CAREinthia – die 1. Kärntner Messe für Beschäftigte im Pflege- und Betreuungsbereich“

Fast 400 TeilnehmerInnen nahmen das umfangreiche Angebot wahr, das neben 12 Fachvorträgen aus den Bereichen Berufs- und Arbeitsrecht, Pflege und Betreuung, MitarbeiterInnengesundheit und Demenz auch die individuelle Beratung zu Fragen rund um die Gesundheits- und Sozialbranche umfasste. Zahlreiche AusstellerInnen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich informierten die MessebesucherInnen über Aktuelles und Wissenswertes aus der Branche.

Bei der Eröffnung der CAREinthia richteten Klagenfurt-Vizebürgermeister Jürgen Pfeiler (3.v.r), AK Kärnten Vizepräsidentin Ursula Heitzer (5.v.r.), ÖGB Landesfrauenvorsitzende Waltraud Rohrer (2.v.r.), AK Kärnten Vizepräsident Ronald Rabitsch (4.v.r.), ÖGB Landesvorsitzender Hermann Lipitsch (4.v.l.) und GPA-KV-Verhandler Valid Hanuna (1.v.l.) Grußworte an die MessebesucherInnen.

Die Zukunft der Pflege in Kärnten

ÖGB Kärnten Landesvorsitzender Hermann Lipitsch freut sich über das rege Interesse an dem gesellschaftlich so wichtigen Thema. „Bis 2030 Jahren wird der Altersdurchschnitt der Kärntner Bevölkerung deutlich ansteigen. Daher müssen wir bereits jetzt dafür sorgen, dass es in der Zukunft genug Pflegepersonal geben wird, um ein menschenwürdiges Altern in Kärnten zu ermöglichen“, so Lipitsch. „Die gesetzlichen Grundlagen in der Pflege und Betreuung müssen bundesweit vereinheitlicht werden, nur so kann man wirklich Vergleiche ziehen und dem hohen Qualitätsanspruch Genüge tun, den sich unsere ältere Generation mehr als verdient hat,“ fordert Lipitsch die neu gewählte Bundesregierung zum raschen Handeln auf.

Die Aus- und Weiterbildung der Pflege- und Betreuungsfachkräfte ist für Ursula Heitzer, AK-Kärnten Vizepräsidentin das wesentliche Ziel. „Da jetzt schon ein Fachkräftemangel herrscht, müssen wir uns mit bestausgebildetem Personal für die Zukunft rüsten. Wir brauchen mehr Ausbildungsplätze damit mehr KollegInnen zur Verfügung stehen – nur so können wir Qualität für die PatientInnen und gute Arbeitsbedingungen sichern. Mit dem innovativen Konzept der „CAREinthia“ sowie zahlreichen anderen Bildungsangeboten möchten wir unseren Beitrag dazu leisten“, so Heitzer.  

ÖGB Landesfrauenvorsitzende Waltraud Rohrer sieht eine weitere Herausforderung in der mangelnden Attraktivität des Pflegeberufes. „Neben Wertschätzung, Sichtbarkeit und fairer Entlohnung mangelt es der Pflege- und Betreuungsbranche an Familienfreundlichkeit – eine Arbeitszeitverkürzung würde die Vereinbarkeit von Beruf und Familie enorm steigern“, so Rohrer. Ein Schritt in die richtige Richtung wäre es auch, verstärkt in der Erwachsenenbildung anzusetzen. „Bildungskarenz und Bildungsteilzeit müssen besser entlohnt werden, um auch Erwachsenen den Einstieg in den Pflege- und Betreuungsberuf zu ermöglichen“, so Rohrer. Die Förderung der Erwachsenenbildung, die Verlängerung der Bildungskarenzdauer sowie der Ausbau des Facharbeiterstipendium wären hier notwendige Maßnahmen.

Zahlreiche Aussteller aus der Gesundheits- und Sozialbranche informierten die MessebesucherInnen

Laufende Kollektivvertragsverhandlungen mit der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ)

Das Thema Pflege und Betreuung ist zurzeit in aller Munde, nicht zuletzt aufgrund der aktuell laufenden Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten in der privaten Sozialbranche. Die Arbeitnehmerseite trat mit der Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden bei gleichbleibendem Lohn und Gehalt sowie vollem Personalausgleich in die Verhandlungen ein. Valid Hanuna ist GPA-KV-Verhandler und vertritt die Kärntner ArbeitnehmerInnen bei den Verhandlungen in Wien. „Trotz gutem Gesprächsklima wurde die Verhandlung am Mittwoch ergebnislos abgebrochen. Die Arbeitgeberseite zeigte sich jedoch relativ offen und ist zumindest bereit, über eine stufenweise Arbeitszeitreduktion innerhalb der nächsten vier Jahre zu verhandeln“, so Hanuna. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 29. Jänner geplant. „Eine Arbeitszeitverkürzung wäre nicht nur ein Signal der Wertschätzung an die ArbeitnehmerInnen, sie würde auch maßgeblich zur Imageverbesserung dieser so wichtigen Berufsgruppe beitragen“, so Valid Hanuna abschließend.