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Sechste Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag in der Lederindustrie abgebrochen – Warnstreiks stehen im Raum

Am 9.12.2021 wurde auch die sechste Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag Lederindustrie ohne Ergebnis abgebrochen. Die Arbeitgeber der Lederindustrie sind nach wie vor nicht bereit, ein Angebot vorzulegen, dass der harten Arbeit und der Leistungen der Beschäftigten gerecht wird. Was bisher präsentiert wurde, ist eine Verhöhnung der ArbeitnehmerInnen. Während in vielen anderen Kollektivvertragsrunden alle Anstrengungen unternommen wurden, die Kaufkraft zu erhalten und zu stärken, wird in der Lederindustrie seitens der Arbeitgeber geradezu offen signalisiert, dass man wenig Wert auf Sozialpartnerschaft legt.

Am 13.12.2021 hat in Jennersdorf die erste von drei Betriebsversammlungen mit dem Ziel, gemeinsam mit den Beschäftigten Warnstreiks für Anfang Jänner zu beschließen, stattgefunden. Bei dieser Versammlung haben über 50 anwesende Beschäftigte einstimmig eine Resolution beschlossen. Das Ziel der Beschäftigten der Lederindustrie ist eine Rückkehr der Arbeitgeber auf den Verhandlungstisch und ein ordentlicher Lohnabschluss. „Das ist ein klarer Auftrag der Belegschaft“, so Markus Melichar von der PRO-GE Burgenland.

Geht es nach den Arbeitgebern, soll der Mindestlohn von 1.500 Euro brutto – entgegen einer Sozialpartnervereinbarung aus dem Jahr 2017 - erst Ende 2023 eingeführt werden. Was die Lohn- und Gehaltserhöhungen betrifft, wurden 2,5 Prozent von Arbeitgeberseite angeboten.

Da im letzten Jahr die KV-Verhandlungen von den Arbeitgebern immer wieder verzögert und torpediert wurden, hat es für 2020 und 2021 noch keinen Lohn- und Gehaltsabschluss gegeben. Die 2,5 Prozent würden daher für zwei Jahre gelten, damit ist nicht einmal die Inflation in diesem Zeitraum abgedeckt. Für die Erreichung des Mindestlohns von 1500 Euro bis Ende 2023, wollen sich die Arbeitgeber auf keinen Stufenplan oder konkrete Schritte festlegen.

„Dieses „Angebot“ wurde als unzureichend und beleidigend empfunden. Für die geleistete Arbeit haben sich die KollegInnen ein ernsthaftes und wertschätzendes Angebot verdient und nicht solch eine Verhöhnung“, meint Markus Melichar von der PRO-GE Burgenland.

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