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GPA-djp und vida: Mahnwache für 35 Stunden Woche in der Gesundheits- und Sozialbranche

Trotz guter Gesprächsbasis wurden die SWÖ-KV-Verhandlungen in der 3. Runde am vergangenen Mittwoch ergebnislos abgebrochen. Die Arbeitnehmerseite ging mit einer einzigen Forderung in die Verhandlungen: Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeberseite schien zunächst konsensbereit, lehnte aber zuletzt die Forderung als nicht umsetzbar ab. Die BetriebsrätInnen im Verhandlungsteam beschlossen daher, am Donnerstag, dem 6.2.2020 um 17:30 Uhr in Form einer Mahnwache mit Lichtermeer in der Bahnhofstraße 44 in Klagefurt vor dem ÖGB Haus auf die aktuelle Situation im Gesundheits- und Sozialbereich aufmerksam zu machen.

Bei den heurigen Kollektivvertragsverhandlungen fordern die VertreterInnen der 125.000 Beschäftigen der Sozialwirtschaft Österreich nur eines – nämlich eine Arbeitszeitverkürzung auf eine 35-Stunden-Woche. „Viele Beschäftigte arbeiten unter massiver körperlicher und emotionaler Belastung und wünschen sich daher mehr Zeit zur Erholung. Die überwiegend weibliche Mehrheit der MitarbeiterInnen arbeitet in Teilzeit - für sie bedeutet eine Arbeitszeitverkürzung eine verdiente Gehaltserhöhung von 8,6%“, so Ralph Sternjak, Regionalsekretär für Gesundheit und Soziales der GPA-djp Kärnten.

Die Gesundheits- und Sozialbranche steht vor großen Herausforderungen, bereits jetzt herrscht akuter Fachkräftemangel. „Das Potential ist da, wir müssen es nur nützen. Die Arbeitszeitverkürzung ist ein richtiger und wichtiger Schritt für die Attraktivierung und die Zukunft dieser Branche - mehr Freizeit für Vollzeitbeschäftigte und mehr Geld für Teilzeitbeschäftigte“, sagt Thomas Finsterwalder, vida Kärnten Landesgeschäftsführer.

GPA-KV-Verhandler Valid Hanuna vertritt die Kärntner ArbeitnehmerInnen bei den Verhandlungen in Wien. Er sieht die Argumentation der Arbeitgeberseite, wonach die Arbeitszeitverkürzung aufgrund des Personalmangels nicht umsetzbar sei, nicht bestätigt. „Durch die hohe Teilzeitbeschäftigung in der Branche werden Ressourcen vergeudet, das volle Potenzial an Fachkräften wird nicht ausgeschöpft. Zudem ist durch die Registrierung der Gesundheitsberufe klar geworden, dass allein in der Pflege ca. 20.000 Personen registriert sind, die den Beruf jedoch nicht ausüben. Unsere vehemente Forderung nach Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche würden helfen, die Rahmenbedingungen des Berufs aufzuwerten, um auch diese Ressourcen zu lukrieren“, so Hanuna.