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Kärntner Gewerkschafterinnen fordern Entlastungspaket für Frauen

Kärntens Arbeitnehmervertreterinnen fordern anlässlich des Internationalen Frauentages bessere Arbeitsbedingungen, finanzielle Absicherung und eine bessere Aufteilung von Care-Arbeit. „Wir möchten auf die Vielzahl von Verantwortungen und Aufgaben von Frauen aufmerksam machen und gleichzeitig Wege aufzeigen, wie Frauen im Arbeits- und Privatleben entlastet werden können“, so Silvia Igumnov, Vorsitzende der Gewerkschaftsfrauen Kärnten.

„Es braucht ein ganzes Paket an Maßnahmen, um die Lebenssituation von Frauen wirksam zu verbessern. Die Maßnahmen müssen im Bereich der Arbeitsbedingungen, im Bereich der finanziellen Absicherung und im Bereich der Care-Arbeit gesetzt werden“, fordert Igumnov. Von Altersarmut und „working poor“ sind immer noch zum Großteil Frauen betroffen.

Verbesserte Arbeitsbedingungen

„Im Durchschnitt erhalten Frauen 40 Prozent weniger Pension als Männer. Zudem geht nur jede zweite Frau aus einer Erwerbstätigkeit in Pension“, erklärt Igumnov. Nur durch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen könne diesem Umstand entgegengewirkt werden. „Wir brauchen Arbeitsbedingungen, die ein gesundes Arbeiten bis zur Pension ermöglichen. Präventive Gesundheitsförderung und alternsgerechte Lösungen für Arbeitnehmerinnen in den Unternehmen spielen dabei eine zentrale Rolle“, fasst die Vorsitzende der Gewerkschaftsfrauen zusammen. Das Abrutschen in die Armut sowie die finanzielle Abhängigkeit vom Partner können dadurch effektiv bekämpft werden.

Kollektivvertraglicher Mindestlohn zur Bekämpfung von Einkommensarmut

ÖGB Landesvorsitzender Renè Willegger betont, dass laut jüngsten Daten der Statistik Austria in Österreich 568.000 Frauen von Einkommensarmut betroffen sind. In Kärnten sind das 14 Prozent. „Alleinerzieherinnen sind dabei besonders gefährdet“, meint Willegger. Ein Grund dafür liegt laut dem ÖGB Landesvorsitzenden darin, dass sich viele Frauen in schlecht bezahlten Branchen wiederfinden. „Die Arbeit von Frauen und ihre Stärken müssen finanziell besser anerkannt werden. Unsere Forderung nach einem kollektivvertraglichen Mindestlohn von 2.000,- Euro ist ein wichtiger Schlüssel zur finanziellen Absicherung von Frauen“, so Willegger.

Entlastung von Care-Arbeit

„Die Betreuung von Kindern, die Pflege von Angehörigen und die Arbeiten im Haushalt werden zum Großteil von Frauen gemacht. Ohne diese unbezahlte Arbeit, die Frauen tagtäglich verrichten, würde unsere Wirtschaft zusammenbrechen“, merkt auch FCG Frauenvorsitzende, Isabella Zeiringer an. „Teilzeitarbeit ist also kein ‚Privileg‘, sondern für viele Frauen derzeit die einzige Möglichkeit“, so Zeiringer. Wenn dieser Zustand geändert werden soll, dann müsse die Regierung endlich in die Gänge kommen und entsprechende Maßnahmen zur Entlastung der Care-Arbeit - inklusive Anrechnung als Beitragszeit in der Sozialversicherung - treffen, fordert auch FSG Frauenvorsitzende, Alexandra Horwath. „Dazu zählen familienfreundliche Arbeitszeitmodelle sowie kostenfreie und flächendeckende Angebote für die Betreuung von Kindern und Älteren“, meint Horwath.

Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist laut Gewerkschaftsfrauen mit dem neuen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz in Kärnten gelungen. „Mit dem beherzten Einsatz der Gewerkschaften wurden damit nicht nur für die Beschäftigen deutliche Verbesserungen erkämpft, sondern auch ein wichtiger Beitrag zu mehr Qualität im Leben der Kleinsten und der Familien in unserer Gesellschaft geleistet“, so Silvia Igumnov abschließend.

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