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MARTIN STEINER

ÖGB Landesvorsitzender Renè Willegger erstmals zum Vorsitzenden der Gewerkschaft Bau-Holz Kärnten gewählt

Mit eindrucksvollen 98,6 Prozent der Stimmen wurde Renè Willegger heute im Zuge der Landeskonferenz erstmals zum Vorsitzenden der Gewerkschaft BAU-HOLZ (GBH) Kärnten gewählt. Er folgt damit dem langjährigen Landesvorsitzenden Gottfried Hatzenbichler, der aufgrund seiner Funktion als PORR-Zentralbetriebsrat seinen beruflichen Schwerpunkt nach Wien verlagern musste. Die Gewerkschaft warnt vor einer weiteren Verschärfung der Lage in der heimischen Bauwirtschaft und fordert die rasche Umsetzung von Großbauprojekten in Kärnten. Die Baubranche zählt in Kärnten rund 13.450 Beschäftigte.

 

Unter dem Motto „Gewerkschaft bewegt“ stand die 25. Landeskonferenz der Gewerkschaft Bau-Holz in Kärnten. Neben der Wahl von Renè Willegger (Fundermax) zum neuen Landesvorsitzenden, wurde auch die Präsidiumsmitglieder für die kommenden fünf Jahre gewählt. Zu ihnen zählen Stefan Hölbling (Strabag), Armin Geissler (Steiner Bau GmbH), Dieter Koinig-Wöhl (Stora Enso Wood) und Stefan Unterberger (PORR Bau GmbH).

Großbauprojekte in Kärnten rasch umsetzen

„Die heimische Bauwirtschaft steckt in einer Krise. Wenn die Auftragslage weiter einbricht, müssen wir in Kärnten mit einem weitern, massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit rechnen“, warnt Willegger im Zuge der Konferenz. Aktuell sind 4.962 BUAK-pflichtige Personen arbeitslos gemeldet. „Das sind rund 450 Arbeitslose mehr im Vorjahr.“

Die Gewerkschaft Bau-Holz fordert daher, beschäftigungswirksame Maßnahmen raschestens umzusetzen. „Großbauprojekte wie das Kärntner Landesgefangenenhaus in Klagenfurt, das Hallenbad oder auch die Großkaserne in Villach müssen so schnell wie möglich umgesetzt werden. Hier darf keine Zeit verschwendet werden, denn das sind Projekte, die in einer krisengeprägten Zeit Beschäftigung im Land schaffen“, fordert Willegger.

Forcierung auf den sozialen Wohnbau

Ein weiteres zentrales Anliegen der GewerkschafterInnen ist es, die Wohnbauförderung wieder zweckzubinden. „Die derzeitigen Auflagen verhindern den Wohnbau und verteuern Mieten und Betriebskosten. Die Wohnbauförderung muss wieder zweckgewidmet, mit zusätzlichen Mitteln ausgestattet und vom Bund an die Länder zugewiesen werden. Nur so kann Beschäftigung gesichert werden“, so der neu gewählte GBH-Landesvorsitzende weiter. Außerdem würde eine Bauoffensive beim gemeinnützigen Wohnbau auch kostendämpfend auf die Preise auf dem privaten Wohnungssektor wirken. „Davon profitieren Gesellschaft und Wirtschaft gleichermaßen“, so Willegger. Auch durch das Vorziehen von Sanierungsmaßnahmen und den weiteren Ausbau erneuerbarer Energiegewinnung kann der dramatischen Entwicklung am Kärntner Arbeitsmarkt aktiv entgegengewirkt werden.

2-Jahres-KV-Abschlüsse der GBH garantieren Reallohnzuwächse

Nach den erfolgreichen Abschlüssen von 2-Jahres-Kollektivverträgen der GBH 2023, wird ab dem 1. Mai 2024 für 18 Branchen der GBH eine Reallohnerhöhung wirksam. Dies resultiert aus einer Lohnsteigerung, die garantiert über der rollierenden Inflation liegt. Auch die bereits im Frühjahr 2023 vereinbarten KV-Erhöhungen zwischen plus 9,5 und 9,9 Prozent lagen deutlich über der rollierenden Inflationsrate. „Somit konnte dank der Gewerkschaft bereits im Frühjahr 2023 sichergestellt werden, dass die Beschäftigten in den Bau-, Holz- und Steinbranchen von einer wirksamen und nachhaltigen Maßnahme im Kampf gegen die Teuerung profitieren“, betont Abg. z. NR. Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz im Zuge der Konferenz in Klagenfurt.

Zusätzlich konnte der Mindestlohn ab 1. Mai 2023 in mehreren Kollektivverträgen um bis zu 20 Prozent erhöht werden und liegt in einigen Bereichen nun bei über 2.600 Euro. „Die Gewerkschaft sprang dort ein, wo die Bundesregierung seit Beginn der Teuerungskrise versagt“, so Muchitsch.

Aktuell zählt die Gewerkschaft Bau-Holz in Kärnten rund 9.300 Mitglieder.

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