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ÖGB Kärnten

Gewerkschaft PRO-GE und GPA: 100 Betriebsräte aus Kärnten beschließen einstimmige Resolution und halten an Forderung von 10,6% fest

Vom 19. – 21. Oktober werden in den Betrieben der Metallindustrie Betriebsversammlungen abgehalten.

Die verhandelnden Gewerkschaften PRO-Ge und GPA hielten heute eine Konferenz mit den Betriebsrätinnen und Betriebsräten der Metallindustrie in Kärnten ab. 100 Betriebsräte sind dieser Einladung gefolgt und haben einstimmig die weiteren Maßnahmen beschlossen.

Die Menschen spüren die Teuerung mehr denn je!
Die diesjährigen Kollektivvertragsverhandlungen unterscheiden sich deutlich von einer „normalen“ Lohn – und Gehaltsrunde. „Die ArbeitnehmerInnen sind mit der höchsten Inflationsrate seit 50 Jahren (Anm. September 2022 10,5%) konfrontiert und immer mehr Menschen können sich die Güter des täglichen Lebens – wie Nahrung, Wohnen und Energie – nicht mehr leisten. Viele ArbeitnehmerInnen haben durch Kurzarbeit und entfallene Überstunden bereits Einkommensverluste erlitten und wegen der massiven Preissteigerungen ihre Ersparnisse schon lange verbraucht. Steigende Kreditzinsen werden die vorhandenen Probleme noch weiter verstärken. Gleichzeitig werden die Unternehmer mit der Senkung der Körperschaftssteuer dauerhaft entlastet und mit Geld überschüttet“, so PRO-Ge Landesvorsitzender Günther Goach.

Gewinne im Überschuss, gute Auftragslage
Die aktuellen Gewinne und Umsätze haben bereits das Vorkrisenniveau übertroffen. Lag der Umsatz im Bereich Metallindustrie und Bergbau in Österreich im Jahr 2019 noch bei 39,6 Mrd., so wurden im Jahr 2021 41 Mrd. erwirtschaftet. Auch der Gesamtgewinn dieser Branchen stieg im Jahr 2021 auf 3 Mrd. (Anm. 2019 1,8 Mrd.). „Die Betriebsrätinnen und Betriebsräte berichten von vollen Auftragsbüchern, steigenden Umsätzen, massiven Überstundenleistungen und dem dadurch erhöhtem Arbeitsdruck der Kolleginnen und Kollegen. Es wird Zeit, dass nun auch die Beschäftigten ihren fairen und gerechten Anteil erhalten“, so GPA Regionalsekretär Jürgen Binter.

Auch der Rückgang der Produktion im Krisenjahr 2020, wurde im Wirtschaftsjahr 2021 mit zweistelligen Zuwächsen wieder aufgeholt. Die Auftragseingänge verzeichnen im Jahr 2021 ein Plus von 32,4%, was rund 75 Mrd. Euro betrifft. Auch die ersten 5 Monaten des Jahres 2022 zeichnen ein positives Bild und einen kräftigen Anstieg (Auftragseingänge: +10,4 % oder 36,0 Mrd. Euro). „Die Zahlen sprechen für sich und sind einmal mehr ein Beweis, dass die Beschäftigten sich einen guten Abschluss der KV – Verhandlungen verdient haben“, betont PRO-Ge Landessekretär Gernot Kleißner.

Resolution beschlossen
Die Forderung nach 10,6% mehr Gehalt und Lohn wurden heute ebenso einstimmig bekräftigt, wie die Anhebung der Lehrlingseinkommen und die Erhöhung der Zulagen und Aufwandsentschädigungen im gleichen Ausmaß wie jene der Mindestlöhne und – gehälter. Auch Verbesserungen im Rahmenrecht, wie beispielsweise die Aufnahme von Verhandlungen betreffend der Weiterentwicklung des einheitlichen Entlohnungssystems werden gefordert.

Betriebsversammlungen
Vom 19. – 21. Oktober 2022 werden in den Kärntner Betrieben der Metallindustrie Betriebsversammlungen abgehalten, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die KV – Verhandlungen zu informieren. „Die Beschäftigten brauchen eine ordentliche Gehalts – und Lohnerhöhung, damit sie über die Runden kommen. Die hohen Preise werden in absehbarer Zeit nicht verschwinden und Einmalzahlungen können ein angemessenes, monatliches und regelmäßiges Einkommen niemals ersetzen! Wir erwarten uns rasch ein annehmbares Angebot“, so Kleißner abschließend.

ÖGB Kärnten

 

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