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Oberösterreich

Gegen Gewalt an Frauen – auch am Arbeitsplatz!

ÖGB OÖ will betroffene Frauen ermutigen, sich Unterstützung zu holen

„Für Gewalt gegen Frauen darf es null Toleranz geben, das gilt auch für das Arbeitsleben. Wir wollen betroffene Frauen ermutigen, das Schweigen zu brechen und einen Ausweg zu finden“, sagt ÖGB-Landesvorsitzender Dr. Johann Kalliauer anlässlich des „Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen“ am 25. November. Auch am Arbeitsplatz sind es besonders Frauen, die gefährdet sind, Opfer von Gewalt zu werden. Auch sexuelle Belästigung, Beschimpfungen, Erpressung oder Einschüchterung ist Gewalt. „Es gibt einen Ausweg aus der Gewaltspirale. Ein erster Schritt kann ein Gespräch mit dem Betriebsrat oder ein Anruf bei der Gewerkschaft sein“, bietet der ÖGB-Vorsitzende Unterstützung an.

Besonders gefährdet: Beschäftigte in der Pflege und Betreuung

Pflege- und Betreuungseinrichtungen sowie Krankenhäuser und Rettungsdienste gehören zu jenen Unternehmen, in denen Beschäftigte besonders häufig Gewalt ausgesetzt sind. „Arbeit in diesen Bereichen war schon immer emotional und körperlich fordernd. Nun kommt die Ausnahmesituation der Pandemie mit enormem Druck auf die Beschäftigten und massiv verunsicherten PatientInnen dazu. ArbeitgeberInnen sind gefordert, gerade jetzt einen wachsamen Blick auf das Geschehen zu haben und Beschäftigte vor Übergriffen zu schützen“, sagt ÖGB-Frauenvorsitzende Elfriede Schober.

Jeder kann aktiv werden

Kalliauer und Schober appellieren an die Zivilcourage: „Wir sind alle gefordert, hinzuschauen und einzuschreiten, wenn eine Frau am Arbeitsplatz belästigt, beleidigt oder gar bedroht wird.“ Jegliches Vorkommen von Gewalt müsse Vorgesetzen oder dem Betriebsrat gemeldet werden, um eine Eskalation frühzeitig zu vermeiden und Opfer zu schützen. Schon vorbeugend haben ArbeitgeberInnen viele Möglichkeiten, Gewalt am Arbeitsplatz zu vermeiden. „Eine Betriebsvereinbarung mit dem klaren Bekenntnis zu Gewaltfreiheit, eine Anlaufstelle im Betrieb, offene Kommunikationsstrukturen, Wertschätzung der Beschäftigten, aber auch gute Ausleuchtung von Betriebswegen oder Supervisionsangebote können dazu beitragen, dass es gar nicht zu Gewalt am Arbeitsplatz kommt“, erklärt Schober.