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Pflege

Internationaler Tag der Pflege in OÖ:

Hohe Belastungen von Pflege- und Betreuungspersonal und Personalmangel zerren am Gesundheitssystem!

Gewerkschaften younion, GÖD, Vida und GPA setzen gemeinsam am 12. Mai 2022 erneut ein starkes Zeichen für die Erhebung im oberösterreichischen Pflege- und Gesundheitssystem .

Heute, am 12. Mai 2022, am Internationalen Tag der Pflege, wird auch im Volksgarten Linz auf die anhaltenden Missstände gewerkschaftsübergreifend aufmerksam gemacht.

Auf intensiven Druck der Gewerkschaften wurde heute durch das Sozial- und Gesundheitsministerium eingelenkt und eine Reform des Gesundheits- und Pflegewesens angekündigt. Auch wenn die Details noch nicht bekannt sind, braucht es in der konkreten Umsetzung aber weiterhin die Gespräche mit den Gewerkschaften. Auch darf hier nicht auf den Gesundheitsbereich, die Pflegeahen und handwerklich Beschäftigen vergessen werden.

Die Anstiege in den oberösterreichischen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen sind nicht erst seit der Pandemie am Belastungslimit. Sie erleben jedoch durch die Corona-Pandemie auch eine deutliche Beeinträchtigung ihrer psychischen Gesundheit. Die laufend anwachsenden beruflichen Belastungen sind eine Ursache. Immer mehr Berufsangehörige denken an einen Berufswechsel. Damit verschärft sich die ohnehin bereits gesicherte Personalnot im Gesundheitswesen und in der Langzeitpflege. Punktuelle Verbesserungen in einzelnen Bereichen und Regionen, sind aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Seit dem Frühjahr 2018 wird in Österreich eine große Reform in der Pflege angekündigt – passiert ist ja bislang fast nichts.

„Der Tag der Pflege darf nicht wieder ein Tag der leeren Versprechungen werden. Wir dringend nötige Maßnahmen für die Bediensteten im Pflege- und Gesundheitsbereich: Mehr Zeit für die Pflege der PatientInnen bzw. BewohnerInnen, sowie Unterstützung durch die rasche Aufnahme von zusätzlichem Personal mit berufsbegleitender Ausbildung“, stellt younion Landesvorsitzender, Christian Jedinger, anlässlich der Protestaktion fest.

Helmut Woisetschläger, vida Landesvorsitzender ergänzt: „Damit wir einem Kollaps entgegenwirken, braucht es dringend attraktive Ausbildungs- und Jobangebote! Längst überfällig ist in dem Zusammenhang eine Arbeitszeitverkürzung bei vollständigem Lohnausgleich, um auch auf diese Weise sterben zu entlasten. Attraktive Bedingungen führen schlicht und einfach zu mehr Personal!“

Kein Normalbetrieb für Pflegekräfte und Betreuungspersonal
Es sind die Pflegekräfte die dazu beigetragen haben, dass das Gesundheitssystem gut durch die Pandemie-Krise gekommen ist. Kaum verebbte eine Corona-Welle, musste aufgeschobene Operationen nachgeholt werden. Zeit zum Durchschnaufen, Normalbetrieb, das gibt es seit Beginn der Pandemie 2020 nicht mehr.

„Es ist jetzt an der Zeit, dass das Personal im Gesundheits- und Pflegebereich verlängert und nachhaltig unterstützt wird, damit wir ein gutes System auch weiterhin so erhalten können!“, fordert Peter Csar, Landesvorsitzender der GÖD.                                                                               

Personalmangel schafft massive Probleme

Seit Jahren warnen die Gewerkschaften vor Unterbesetzung in oberösterreichischen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. „Wir haben im Normalbetrieb 20 Prozent zu wenig Personal. Das hat die Landespolitik jahrelang negiert. Wir hatten auch vor der Pandemie null Personalreserven. Wenn Betten leerstehen und PatientInnen nicht oder nur verzögert behandelt werden können, dann brennt der Hut bereits lichterloh! Wer eine Branche attraktiver werden will, muss sich erhöhen und die Arbeitsbedingungen verbessern.
Wer den Personalnotstand von heute und morgen will bekämpfen, muss sterben geschätzte Wertschätzen und jetzt handeln!“,
so der GPA-Geschäftsführer Wolfgang Gerstmayer.

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