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"Sei du die starke Stimme" für ArbeitnehmerInnen in OÖ

ÖGB OÖ ruft Beschäftigte auf, ihre Meinung zu sagen

7.244 aktive BetriebsrätInnen setzen sich in Oberösterreich jeden Tag für die Anliegen ihrer KollegInnen ein. In Krisenzeiten, in denen sich Arbeitswelten von einem Tag auf den anderen ändern, sind sie besonders gefordert. Es hat sich aber auch gezeigt, dass Betriebe mit Betriebsrat besser durch die Krise kommen. Gerade weil ArbeitnehmerInnen mehr Unterstützung brauchen denn je, startet der ÖGB die Kampagne "Sei du die starke Stimme". Ziel von "Sei du die starke Stimme!" ist die Gründung vieler neuer Betriebsratskörperschaften. Engagierte Beschäftigte sollen motiviert werden, ihren KollegInnen in diesen schwierigen Zeiten zur Seite zu stehen.

OberösterreicherInnen sollen erzählen, wie fair oder unfair die Arbeitswelt ist
Der ÖGB will aber auch wissen, wo die ArbeitnehmerInnen der Schuh drückt. Unter www.mir-reichts.at ruft der ÖGB alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Oberösterreich auf, ihre Meinung zu sagen, wie fair es bei ihnen im Job zugeht und zu erzählen, was sie ganz besonders stört. "Wir wollen die ArbeitnehmerInnen aber auch dazu motivieren, etwas zu verändern und ihre Lage im Betrieb zu verbessern, indem sie sich entscheiden, die starke Stimme für die KollegInnen zu sein und Betriebsrat zu werden", sagt ÖGB-Landesvorsitzender Dr. Johann Kalliauer.

Betriebe mit Betriebsrat kommen besser durch die Krise
29 neue Betriebsräte haben Oberösterreichs ArbeitnehmerInnen im vergangenen Jahr gewählt. Und das aus gutem Grund. Denn gerade im schwierigen Jahr 2020 hat sich gezeigt, dass Betriebe mit Betriebsrat besser durch die Krise kommen. Gerade bei der Kurzarbeit hätten sich Betriebsräte bewährt, weil sie Vereinbarungen mit der Geschäftsleitung abschließen können, die für alle gelten und außerdem über arbeitsrechtliches Know-how verfügen. "Vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist bewusst geworden, wie wichtig es ist, dass jemand da ist, der einem mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn Probleme auftauchen", berichtet Kalliauer. "Besonders in Krisenzeiten brauchen ArbeitnehmerInnen tatkräftige BetriebsrätInnen, die das Sprachrohr der Belegschaft sind und sich für die Rechte und Interessen ihrer KollegInnen einsetzen." Eines sei klar, so Kalliauer: "In Betrieben mit Betriebsrat ist das Arbeitsklima besser, es gibt weniger Probleme und wenn es welche gibt, können sie mit Hilfe des Betriebsrates leichter gelöst werden. Der Betriebsrat unterstützt seine KollegInnen bei Verhandlungen mit Chefs, gibt kompetente Auskünfte und achtet darauf, dass sich alle im Unternehmen an rechtliche Vorgaben halten."

Es braucht noch mehr starke Stimmen
Wie wichtig starke BetriebsrätInnen in den Betrieben sind, untermauert auch das neue "Strukturwandelbarometer 2021", eine Studie im Auftrag des ÖGB und der Arbeiterkammer. Mehr als 2.100 BetriebsrätInnen haben österreichweit im Jänner des heurigen Jahres daran teilgenommen. Die IFES-Studie hat ergeben, dass Unternehmen mit gut eingebundenen BetriebsrätInnen Krisenzeiten in der Regel besser überstehen als solche ohne ArbeitnehmerInnenvertretung. "Betriebsräte können die negativen Covid-Auswirkungen nicht verhindern, aber auf alle Fälle dämpfen, und davon profitieren die Beschäftigten und die Betriebe", betont Kalliauer. "Es braucht noch mehr starke Stimmen in der Arbeitswelt!"