Nach Brand in Hörsching: Eingesparte Brandverletzten-Station muss rasch nach Linz zurückgebracht werden
Wer den Anspruch stellt, Industriebundesland Nummer eins zu sein, kann nicht auf dem Rücken der ArbeitnehmerInnen sparen
Nach dem schweren Brandunfall mit neun verletzten Kollegen in der Zentrale des Entsorgungsbetriebs Energie AG Umweltservice fordert die Gewerkschaft PRO-GE eine Rückkehr der Brandverletzten-Station ins Linzer Unfallkrankenhaus. Im Zuge von Sparmaßnahmen wurde diese mit Jahresende 2016 geschlossen. Deshalb musste ein schwerverletzter Kollege nach Wien, ein weiterer sogar nach München geflogen werden.
„Im Juni des Vorjahres hatten wir in der voestalpine ebenfalls einen Brandunfall, bei dem ein Kollege nach München ausgeflogen werden musste. Das ist für die Verletzten und ihre Angehörigen unzumutbar – wir brauchen unsere Top-Versorgung vor Ort zurück“, ärgert sich der Vorsitzende der PRO-GE Oberösterreich, Landtagsabgeordneter Hans-Karl Schaller, über die Sparmaßnahmen. Dem stimmt auch der Landessekretär der PRO-GE, Michael Seemayer zu: „Auch wenn die Betriebe sehr viel in Sicherheit investieren, lassen sich Unfälle nie völlig ausschließen. Wer den Anspruch stellt, das Industriebundesland Nummer eins zu sein, kann nicht bei der Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sparen.“
Für Gerhard Störinger, Zentralbetriebsrats-Vorsitzender bei der Energie AG Umweltservice, ist die aktuelle Situation nicht nur für die Opfer, sondern auch für die Angehörigen nicht zumutbar: „Es ist ein Wahnsinn, wenn eine Ehefrau, Freundin oder die Kinder in solch einer Situation hunderte Kilometer für einen Besuch im Krankenhaus fahren müssen.“