ÖGB OÖ-Appell für bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie:
Oberösterreich muss bei der Kinderbetreuung endlich aufholen!
Mit einem Appell, sich endlich ernsthaft einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie anzunehmen, wenden sich ÖGB-Landesvorsitzender Johann Kalliauer und ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Elfriede Schober an den oberösterreichischen Landeshauptmann Thomas Stelzer und LH-Stv. Christine Haberlander. „Oberösterreich muss endlich aufholen! Wir brauchen flächendeckend im ganzen Land qualitativ hochwertige, ganztägig und ganzjährig geöffnete Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen. Das nützt nicht nur den Eltern und den Kindern, sondern der gesamten Wirtschaft“, betonen Kalliauer und Schober.
Keine Notlösung, sondern eine Chance auf frühkindliche Bildung
Noch immer hinke das Industriebundesland bei der Kinderbetreuung hinten nach. Gerade bei den Unter-Dreijährigen und bei der Nachmittagsbetreuung in Landgemeinden gebe es große Lücken, erinnern Kalliauer und Schober die Landespolitik an ihre Hausaufgaben. „Da braucht es offenbar noch ein gesellschaftliches Umdenken. Qualitativ hochwertige Kinderbetreuung ist keine Notlösung, für die sich Eltern rechtfertigen müssen und kein auch Kinderparkplatz, sondern eine große Chance für die frühkindliche Bildung. Kinder werden gefördert und Eltern können ihrer Beschäftigung nachgehen. Davon haben alle Beteiligten etwas“, stellt Schober klar.
Investitionen in Elementarbildung sind Beschäftigungsmotor
„Auch die Wirtschaft profitiert. Frauen sind besser gebildet als je zuvor und unverzichtbar für den Arbeitsmarkt. Mit gut ausgebauter Kinderbetreuung kehren sie schneller an den Arbeitsplatz zurück und sind zeitlich flexibler“, ergänzt Kalliauer. „Eltern bekommen damit die Chance auf stabile Erwerbskarrieren und später eine höhere Pension. Investitionen in die Elementarbildung sind damit ein Beschäftigungs- und Konjunkturmotor.“
Rechtsanspruch auf Betreuung ab dem 1. Geburtstag
Ziel einer Kinderbetreuungsoffensive müsse sein, dass spätestens ab 2025 allen Kindern ab dem 1. Geburtstag ein hochwertiger, ganztägiger, ganzjähriger Betreuungsplatz zur Verfügung steht. Auch Ferienbetreuung für Schulkinder für zumindest sechs Wochen sei notwendig. „Dafür braucht es natürlich Geld. Österreich liegt bei den Ausgaben für Kinderbetreuung um ein Drittel unter dem EU-Schnitt von einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Wir müssen dringend aufschließen, wenn wir nicht abgehängt werden wollen“, fordert Kalliauer den Landeshauptmann auf, gemeinsam mit seinen ParteikollegInnen in der Bundesregierung für mehr finanzielle Mittel zu sorgen. Es brauche aber auch mehr qualifiziertes Personal, wenn Betreuungsplätze massiv aufgestockt werden. „Wir wollen natürlich nicht nur einen quantitativen Ausbau, sondern beste Bedingungen für unsere Kinder und die Beschäftigten in der Kinderbildung und -betreuung. Dafür ist eine Ausbildungsoffensive für ElementarpädagogInnen notwendig“, sagt Schober.