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ÖGB OÖ will Halbe-Halbe bei der Elternteilzeit fördern

Teilzeitquote von Frauen in OÖ weit über dem Durchschnitt

Mit 53,1 Prozent liegt die Teilzeitquote weit über dem österreichischen Durchschnitt, bei der Kinderbetreuung hingegen hinkt das Industrieland OÖ weit hinterher. „Eine toxische Kombination für Frauen, die in vielen Fällen in die Altersarmut führen wird, weil das Stundenausmaß bei der Teilzeit häufig sehr gering ist“, warnt ÖGB-Frauenvorsitzende Elfriede Schober. „Wenn der Politik eine eigenständige Absicherung von Frauen wichtig ist, muss sie jetzt handeln. Wir schlagen eine geförderte Familienarbeitszeit vor, um das Arbeitsausmaß und damit das Einkommen von Frauen zu erhöhen.“

Dringender Handlungsbedarf im Land der Einkommens- und Pensionsnachteile
Der Grundstein für zukünftige Pensionen werde jetzt gelegt. „Wir wissen, dass Frauenpensionen schon jetzt dramatisch niedrig sind, mit der lebenslangen Durchrechnung wird sich das weiter verschärfen. Deshalb braucht es Modelle, die Familien bei einer partnerschaftlichen Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit unterstützen. Wenn beide Elternteile ihre Arbeitszeit auf rund 80 Prozent einer Vollzeitstelle verringern, soll es einen finanziellen Bonus von 250 Euro pro Monat pro Elternteil geben. Damit holen wir Frauen aus der Zuverdienerinnen-Falle“, sagt Schober. „Gerade bei uns in Oberösterreich, im Land der großen Einkommens- und Pensionsnachteile für Frauen, der mangelhaften Kinderbetreuung und der hohen Teilzeitquote müssen wir dringend handeln.“
 
Frauen profitieren von mehr Einkommen, Männer von mehr Familienzeit
Eltern kommen im Durchschnitt auf eine Erwerbsarbeitszeit von 60 Stunden in der Woche. Diese wird aber nicht gleich zwischen den Eltern aufgeteilt. Zumeist geht nur die Frau in Teilzeit, und verringert ihre Arbeitszeit auf rund 20 Stunden. Der Mann arbeitet weiter Vollzeit und macht sogar Überstunden. „Der Grund dafür ist, dass Eltern den Einkommensverlust insgesamt möglichst geringhalten, daher wird nur die ohnedies niedriger bezahlte Erwerbsarbeit der Frau verringert“, so Schober. „Genau da setzt das neue Modell der Familienarbeitszeit an. Es federt die Einkommensverluste ab. Frauen profitieren von besseren Einkommen, Männer von mehr Familienzeit und Kinder von mehr Zeit mit ihren Vätern.“ 

Die Eckpunkte des ÖGB/AK-Modells: 
+ Arbeitszeitausmaß: 28 bis 32 Stunden pro Woche. 
+ Dauer: Untergrenze von mindestens 4 Monaten, maximal kann Familienarbeitszeit-Geld bis zum 4. Geburtstag des Kindes bezogen werden. 
+ Entgeltersatz: 250 Euro Pauschale pro Elternteil pro Monat.