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Postbus kündigt kranke Mitarbeiter

Völlig absurd ist das „Angebot“, das einem Postbus-Mitarbeiter bei seinem ersten Krankenstand nach einem Motorradunfall unterbreitet wurde. Er solle einer einvernehmlichen Auflösung seines Dienstverhältnisses zustimmen, während der Kündigungsfrist seinen Urlaub verbrauchen, dann könne er, wenn er gesund sei, wieder als Postbusfahrer anfangen. „Es ist völlig abstrus, mit welchen Methoden hier gearbeitet wird“, ärgert sich vida-Landesvorsitzender Helmut Woisetschläger, der selbst als Betriebsrat bei der Postbus-Mutterfirma ÖBB aktiv ist. „Diese Unsitten müssen sofort abgestellt werden. Der betroffene Kollege ist nicht der erste, der wegen Krankenstands seinen Arbeitsplatz bei der Firma Postbus verloren hat.“

Als Kranker ausgemustert, als Gesunder wieder willkommen

Offenbar sei es Unternehmen zunehmend egal, was mit den Menschen passiere, die für sie arbeiten und für die sie verantwortlich sind. „Es ist absolut nicht akzeptabel, wenn kranke Menschen einfach ausgemustert und nach Genesung wiedereingestellt werden. Schließlich haben wir alle die Kosten für solche Machenschaften zu tragen. Das ist eigentlich Sozialbetrug“, ärgert sich Woisetschläger über diese Vorgehensweise. „Dass es nun auch im teilstaatlichen Sektor zu solchen Verwerfungen kommt, ist doppelt bitter.“

Gewerkschaft kämpft um die Rechte der Kollegen

Die Gewerkschaft habe zurzeit an einigen Fronten zu kämpfen: Im Pflegebereich ringt man gemeinsam mit den BetriebsrätInnen um bessere Arbeitsbedingungen, mehr Personal und eine faire Entlohnung. In der Privatwirtschaft – wie jüngst bei Meinhart Kabel – stößt offenbar der Wunsch auf Mitsprache der Belegschaft auf so wenig Gegenliebe, dass Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren. „Und nun scheut die Firma Postbus nicht einmal davor zurück, sich kranker KollegInnen zu entledigen“, ist
Woisetschläger empört. „Wir werden die betroffenen KollegInnen mit aller Kraft unterstützen, damit sie zu ihrem Recht kommen.“