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PRO-GE OÖ zum Internationalen Frauentag:

„Der Internationale Frauentag steht für die PRO-GE OÖ im Zeichen des Dankes an alle Frauen in den Produktionsbetrieben, die Tag für Tag ihre Schichten antreten und die als Arbeiterinnen in hohem Ausmaß zur Wertschöpfung beitragen. Die Leistung, die sie hier für uns alle erbringen, kann nicht hoch genug geschätzt werden“, so Elfriede Schober, Landesfrauenvorsitzende der Gewerkschaft PRO-GE Oberösterreich. Während der Corona-Krise wurden diese Frauen aber weitgehend vergessen. „Die Regierung hat hier versagt“, betont Schober, die beispielsweise auf den fehlenden Anspruch auf Freistellung von schwangeren Produktionsmitarbeiterinnen in der Corona-Krise verweist.

Lohneinbußen, schlechte Schutzmaßnahmen, keine Unterstützung

Die Produktion von Waren ist systemrelevant; ohne sie nutzen es keine Nahrung, keine Medikamente, keine Gebrauchsgüter, keine Investitionen in Bau oder in Mobilität. Sehr viele Frauen sind in diesen Bereichen beschäftigt. Zum Teil unter körperlicher Anstrengung, monotonen Arbeitsvorgängen, Hitze, Nässe oder Lärm. Und das meist zu sehr untypischen Arbeitszeiten wie Schichtbetrieb oder Nachtarbeit. Frauen in der Produktion sind auch stark vom technischen Wandel betroffen und müssen sich diesen Veränderungen stellen, um nicht den Arbeitsplatz zu verlieren.

 „Frauen in der Produktion waren mit Kurzarbeit und Einkommenseinbussen konfrontiert, sie mussten trotz hohem Infektionsrisiko und anfangs schlechter Schutzmaßnahmen ihre Schichten antreten. Sie müssen dafür sorgen, dass ihre Kinder versorgt sind, während die Schul- und Betreuungseinrichtungen geschlossen wurden. Besonders Alleinerzieherinnen waren massiv belastet“, sagt Elfriede Schober. Von Seiten der Regierung hätten Arbeiterinnen aber keine Unterstützung erfahren, also fehle für schwangere Frauen in der Produktion bis heute die Möglichkeit, vorzeitig freigestellt zu werden, obwohl das Risiko für Schwangere inzwischen wissenschaftlich belegt ist.

Altersvorsorge verbessern, Armut vermeiden

„Viele Frauen in der Produktion sind aufgrund jahrelanger körperlicher Arbeit gezwungen, krankheitsbedingt vorzeitig aus dem Erwerbsleben auszuscheiden. Mit sportlichen Einschränkungen sind sie hoch armutsgefährdet, weil sie nicht mehr vermittelbar sind und dadurch eine sehr niedrige Pension haben“, erläutert Schober. Auch hier gebe es bis heute keine echten Bestrebungen, ihre Altersversorgung zu verbessern und Altersarmut zu vermeiden.

„Arbeiterinnen in den systemrelevanten Produktionen brauchen dringend ein gutes Einkommen, einen Rechtsanspruch auf eine Kinderbetreuung auch für untypische Arbeitszeiten, ausreichende Pflegeangebote mit einem Rechtsanspruch auf Pflegekarenz und den verbesserten Zugang zur Schwerarbeitspension. Da die Erhöhung des Frauenpensionsantrittsalters beginnt, brauchen sie abschlagsfreie Pensionen und die Erhöhung der Bemessungsgrundlage der Kindererziehungszeiten auf das Durchschnittseinkommen von Männern UND Frauen, um sie vor Altersarmut schützen“, so die Gewerkschafterin.

Den Internationalen Frauentag 2022 nehmen die PRO-GE Frauen Oberösterreich zum Anlass, um ihre Wertschätzung und Respekt vor der Leistung der Frauen in der Produktion zum Ausdruck zu bringen. In zahlreichen Betrieben der PRO-GE Oberösterreich finden rund um den Internationalen Frauentag Verteilaktionen mit süßen Aufmerksamkeiten statt. 

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