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Protestaktion Kinderbildung und -betreuung:

Die prekäre Lage der Beschäftigten in Oberösterreichs Kinderbildungseinrichtungen hat für die zuständige Landeshauptmann-Stv. Christine Haberlander bis dato noch für keinen Verhandlungstermin ausgereicht. Die beiden Gewerkschaften GPA und younion setzen daher ihre Protestaktionen fort und so versammelten sich heute rund 50 BetriebsrätInnen vor dem Linzer Landhaus und taten ihren Unmut kund.

„Als wir am 24. Jänner rund 6.000 Unterschriften auf unserer Petition überreichten, versprach uns Frau Haberlander, rasch zu einem Runden Tisch einzuladen, um über unsere Anliegen zu sprechen. Bis heute haben wir rein gar nichts von ihr gehört, weder über einen Runden Tisch, geschweige denn über Verhandlungstermine“, ist GPA-Geschäftsführer Wolfgang Gerstmayer erbost über die Verzögerungstaktik seitens des Landes OÖ.

Bereits letzten Sommer überreichten die Gewerkschaften LH Thomas Stelzer Forderungen, die aus einer Erhebung der Arbeitsbedingungen unter den Beschäftigten hervorgegangen waren. Damals hatte sich Landesrätin Haberlander nämlich für unzuständig erklärt. In seiner Antwort vertröstete der Landeshauptmann jedoch auf die Zeit nach der Pandemie, was für die InteressensvertreterInnen völlig inakzeptabel war. Später erklärte Stelzer dann doch wieder Haberlander als zuständig. Diese verwies dann allerdings darauf, dass man auf eine Finanzierung vom Bund warte und ihr die Hände gebunden seien.

System droht zu kippen
„Es ist völlig klar, dass man uns hier im Kreis schicken und zermürben will. Sich hier auf die so genannten Zweckzuschüsse vom Bund auszureden, ist zu einfach, denn tatsächlich hat auch die LH-Stellvertreterin genügend Möglichkeiten, rasche Änderungen herbeizuführen. Die Lage ist sehr ernst, das System droht zu kippen, daher brauchen wir sofortige Lösungen“, fordert Mario Kalod, Geschäftsführer der Gewerkschaft younion.

Kinderbildung wird bei Hilfsgeldern ignoriert
Noch nie zuvor wurde so viel Steuergeld ausgeschüttet wie in der Corona-Krise. An Konzerne wie Novomatic, Starbucks oder auch an den Milliardär Rene Benko flossen Millionen an Hilfsgeldern. Die Gewerkschaften GPA und younion fordern daher, dass nun schnellstens in den Kinderbildungs- und -betreuungsbereich investiert wird und zwar mit nachhaltigen Lösungen.

Personalmangel durch schlechte Rahmenbedingungen
„Gehalterhöhungen, eine Verkürzung der Arbeitszeit und eine Verkleinerung der Gruppen würden den Beruf wieder attraktiver machen. Der Personalmangel ist den schlechten Rahmenbedingungen geschuldet“, sieht Gerstmayer dringenden Handlungsbedarf.

„Viele Menschen, die sich für eine Ausbildung und spätere Berufstätigkeit in diesem Bereich interessieren, entscheiden sich letztendlich dagegen, weil sie es sich nicht leisten können. Es braucht auch – ähnlich wie bei anderen Berufsausbildungen – ein angemessenes Entgelt während der Ausbildungszeit“ ist Kalod davon überzeugt, dass man den Beruf wieder attraktiv machen kann.

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