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Statt Jammern über Personalmangel:

Gewerkschaft vida OÖ fordert rasche Verbesserungen für Beschäftigte in Tourismusbranche

Sie jammern, dass sie kein Personal bekommen und rufen nach Saisonniers aus Drittstaaten, anstatt das Naheliegende zu tun und die Arbeitsbedingungen zu verbessern: Arbeitgebervertreter aus der Tourismusbranche werden nicht müde, öffentlich zu bekunden, wie schwer es ihnen sogar in Zeiten von Rekordarbeitslosigkeit falle, Personal zu gewinnen. „Wir hätten da einen Vorschlag: Ordentliche Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen“, sagt Sabine Ameshofer, stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft vida in Oberösterreich und Betriebsrätin der Eurothermen Bad Schallerbach.


Belastungen reduzieren
Schlechte Planbarkeit der Freizeit, unattraktive Arbeitszeiten und geringe Bezahlung halten viele Menschen davon ab, sich für einen Beruf im Tourismusbereich zu entscheiden. „Die Branche muss attraktiver gemacht werden, indem die Belastungen für die Beschäftigten reduziert werden und die Bezahlung verbessert wird“, ist Ameshofer überzeugt. Ein erster konkreter Schritt könnte hier die Aufwertung der Sonntagsarbeit im Tourismus sein: „Wir wollen faire Sonntagszuschläge für die Beschäftigten.“

Einfacher zur sechsten Urlaubswoche
Dauerhafte Beschäftigung in einem Betrieb über viele Jahre sei in der Tourismusbranche eher die Ausnahme denn die Regel, daher erreichten auch viele ArbeitnehmerInnen nie den Anspruch auf eine sechste Urlaubswoche. „Ein genereller Anspruch nach einer gewissen Zahl von Arbeitsjahren – unabhängig vom Dienstgeber – würde uns sehr weiterhelfen“, meint auch Julia Dieterle, Sprecherin des vida Fachbereichs Tourismus in OÖ. „Ich hoffe, unsere Arbeitgebervertreter erkennen endlich, dass sie den Schlüssel zu mehr qualifiziertem Personal und zur Beendigung des Personalmangels selbst in der Hand haben. Das Angebot muss passen!“

vida fordert Fixkostenzuschuss für Beschäftigte
Es brauche außerdem jetzt rasche Hilfe für Tourismusbeschäftigte. „Die Kolleginnen und Kollegen wissen nicht mehr, wie sie ihre monatlichen Fixkosten bestreiten sollen. Es braucht also abgesehen von einer echten Perspektive hinsichtlich der Öffnung und der Rückkehr zum Arbeitsplatz auch einen Fixkostenzuschuss für Beschäftigte, wie ihn auch die Betriebe erhalten“, erinnert Ameshofer die Bundesregierung an ihr Versprechen, dass in der Krise niemand zurückgelassen wird. „Schließlich geht es auch darum, endlich die Existenz jener zu sichern, die unverschuldet und wegen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz in der Krise in Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit sind!“